Nasse Füße an Rhein und Mittelmosel

Trier/Koblenz · Während die Region Trier beim Hochwasser mit einem blauen Auge davonzukommen scheint, sieht es in der Nachbarschaft teilweise dramatischer aus. Am Rhein wird der Höchststand heute erwartet.

 Ministerpräsident Kurt Beck und Umweltministerin Margit Conrad (rechts) freuen sich in Kesten über den neuen Hochwasserschutzdamm. Mit dabei auch Bürgermeister Ulf Hangert (links) und Referent Karl- Heinz Ginsbach (Zweiter von rechts). TV-Foto: Klaus Kimmling

Ministerpräsident Kurt Beck und Umweltministerin Margit Conrad (rechts) freuen sich in Kesten über den neuen Hochwasserschutzdamm. Mit dabei auch Bürgermeister Ulf Hangert (links) und Referent Karl- Heinz Ginsbach (Zweiter von rechts). TV-Foto: Klaus Kimmling

Trier/Koblenz. (fk/fpl/dpa) Die Region Trier kam beim aktuellen Hochwasser relativ glimpflich davon. Einer der Gründe: Am Wochenende war kaum noch Schnee zum Schmelzen da. Außerdem, sagt Karl-Heinz Ginsbach vom Hochwasser-Meldezentrum Trier, seien die Böden nicht so stark gefroren gewesen: Dadurch habe die Erde einiges an Wasser aufnehmen können. Zudem regnete es nicht ganz so stark wie befürchtet. Dies bestätigt auf Anfrage auch Ortwin Neuschwander, Feuerwehrchef des Kreises Trier-Saarburg: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."

Nasse Füße holten sich hingegen viele Anrainer an der Mittelmosel. In Zell und Cochem standen ganze Häuserreihen tief im Wasser. Zudem gab es -zig überflutete Straßen, Weinberge und Keller.

In Koblenz erwartet man die größten Fluten noch. Am Sonntagnachmittag stand das Deutschen Eck schon teilweise unter Wasser. Der Höchststand an der Moselmündung wurde für den heutigen Montag erwartet.

Zell hat es bei diesem Januar-Hochwasser besonders hart getroffen. Aber auch in Cochem, Reil und Zeltingen trat der Fluss deutlich über die Ufer. Insgesamt seien um die 30 Gemeinden betroffen, sagte Karl-Heinz Ginsbach am Sonntagabend. Zahlreiche Straßen seien überflutet, Weinberge überschwemmt, Campingplätze komplett unter Wasser. Und dennoch: Die Menschen sind erleichtert, dass es nicht noch schlimmer kam.

"Gut war, dass die Moselanrainer genug Zeit zum Räumen hatten", sagt ein Polizist. In der Tat - die Moselaner haben sich seit Tagen wegen der angekündigten Schneeschmelze vorbereitet. Überall, wo es kritisch werden konnte, lagen Pumpen und Sandsäcke bereit. Die Keller wurden leergeräumt. In Zell ging es dann blitzschnell: "Als die Mosel über die Mauer kam, ist die Stadt in kurzer Zeit vollgelaufen", sagt der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Zell, Markus Morsch. Im benachbarten Belgien traten ebenfalls zahlreiche Flüsse infolge der Schneeschmelze und des Regens über die Ufer, darunter die Maas. Wie die Nachrichtenagentur Belga am Sonntag berichtete, stiegen die Wasserstände weiter. Hochwasseralarm wurde für fast die gesamte Wallonie ausgerufen.

In einigen Kommunen wie in Rochefort in den Ardennen verteilten die Behörden Wasserflaschen an die Bürger, weil das Trinkwasser verschmutzt war.

In Luxemburg stiegen am Wochenende neben Mosel und Sauer auch Alzette und Attert leicht an.

Auch im Großherzogtum stabilisierte sich die Lage am Sonntag weitgehend. Die Höchststände vom Donnerstag wurden an der Alzette nicht mehr erreicht.

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