Neonazis ohne Anhang

MAINZ. (win) Mehr Schein als Sein: Bei rechtsextremistischen Gruppen in der Region Trier handelt sich nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes nur um lose Zusammenschlüsse weniger Aktivisten.

Ein Neonazi-Konzert, das nicht stattfand, Internet-Auftritte ohne relevante Einträge und Netzwerke ohne Organisation: Wenige Rechtsextremisten im Raum Trier-Eifel-Hunsrück versuchen nach Einschätzung von Innenminister Walter Zuber (SPD), einen politisch aktiven Eindruck zu vermitteln. Ein im Januar geplantes Konzert in der Neonazi-Szene (der TV berichtete) fand wegen mangelnder Nachfrage nicht statt, wie Zuber auf Anfrage der Grünen im Innenausschuss des Landtags berichtete. Die "Kameradschaft Moselland" und ein "Nationales Aktionsbündnis Eifel" präsentieren sich zwar im Internet, dahinter verbergen sich aber laut Sicherheitsbehörden nur lose unstrukturierte Zusammenschlüsse, denen wenige Rechtsextremisten angehören. Genaue Zahlen nannte Zuber nicht. Auch das "Mosel-Eifel-Netzwerk" existiert demnach lediglich als Bindeglied zwischen den beiden Gruppen und nicht als eigenständige Organisation. Durch das Einstellen mehrerer Homepages und den Begriff Netzwerk solle lediglich der Eindruck einer mitgliederstarken, vernetzten Organisation vermittelt werden, so Zuber.

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