Nirgends mehr Kaiserschnitt-Geburten als in der Eifel

Trier · Nirgends in Deutschland kommen mehr Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt als im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Das zeigen Zahlen der Techniker Krankenkasse.

Mehr als jedes dritte Baby in Rheinland-Pfalz, nämlich 35 Prozent, kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Damit ist der Anteil der Kaiserschnitt-Geburten im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um gut zwei Prozentpunkte gestiegen. Dies geht aus Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) Rheinland-Pfalz hervor. Sie beruft sich auf eine Erhebung der Bertelsmann-Stiftung. Lediglich im Saarland gebe es mit 36,6 Prozent noch mehr solcher Schnittentbindungen, Hessen liege mit 34,2 Prozent an dritter Stelle. Bundesweit sind es 31 Prozent.

Nirgends kommen laut TK so viele Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt wie im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Er liegt 50 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Kreise Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich liegen rund 25 Prozent darüber, Trier-Saarburg 20 und Trier 17 Prozent. Zum Vergleich: Die Stadt Mainz liegt mit drei Prozent und der Landkreis Mainz-Bingen mit sieben Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt.

Als Grund für die überdurchschnittliche Anzahl in ländlichen Regionen wird vermutet, dass Kaiserschnitte vor allem in Kliniken mit weniger Geburten häufiger durchgeführt würden. Neben mangelnder Erfahrung könnte auch fehlendes Personal in den Häusern der Grund sein.

Noch vor Jahren habe der Kaiserschnitt als Ausnahme bei zu erwartenden schwerwiegenden Komplikationen gegolten, heißt es bei der Techniker Krankenkasse. Immer häufiger würden "Wunschkaiserschnitte" ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt.

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