Noch 100 Tage bis zur Heilig-Rock-Wallfahrt

Trier · Der Papst kommt nicht, dafür aber hunderttausende Pilger: 100 Tage vor Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt (13. April bis 13. Mai) zeigen sich die Verantwortlichen von der Anziehungskraft des Glaubensfestes in der ältesten Bischofsstadt nördlich der Alpen überzeugt.

100 Tage vor Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 stellen Wallfahrts-Geschäftsführer Wolfgang Meyer, Bischof Stephan Ackermann und Wallfahrtsleiter Georg Bätzing (von links) das Programmheft vor. TV-Foto: Roland Morgen

100 Tage vor Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 stellen Wallfahrts-Geschäftsführer Wolfgang Meyer, Bischof Stephan Ackermann und Wallfahrtsleiter Georg Bätzing (von links) das Programmheft vor. TV-Foto: Roland Morgen

Foto: Roland Morgen

(r.m./dpa) Organisationsleiter Wolfgang Meyer sagte am Mittwoch in einer Pressekonferenz, die "organisatorische Planungsgröße" seien 500.000 Besucher; aber auch für einen Andrang wie bei der bislang letzten Ausstellung des Heiligen Rocks 1996 (700.000 Teilnehmer) sei man gerüstet. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Anmeldungen aus ganz Deutschland, aber auch Polen und der Ukraine sowie Triers italienischer Partnerstadt Ascoli Piceno.

Sie erwartet neben der Begegnung mit der sonst unter Verschluss gehaltenen, als Tunika Christi verehrten bedeutendsten Reliquie des Bistums, ein Programm mit mehreren hundert Einzelveranstaltungen. Dazu zählt ein großes Open-Air-Konzert-Wochenende im Rahmen des Jugendevents im Palastgarten (27. bis 29. April).

Die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier kann nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann die krisengeschüttelte katholische Kirche neu stärken. „Sie bietet die Chance, sich wieder mit den Grundlagen des Glaubens zu beschäftigten und Kirche positiv zu erleben“, sagte Ackermann. Er spüre derzeit bei den Menschen „einen Hunger nach inhaltlicher Auseinandersetzung“.
Die Wallfahrt trage bereits im Vorfeld „ökumenische Früchte“, sagte Ackermann. Ohne dieses Großereignis hätte es viele Kontakte mit Vertretern der evangelischen Kirche, den Orthodoxen und den Kopten gar nicht erst gegeben. „Es gibt jetzt schon so etwas wie eine Entdeckungsreise im Bereich der Ökumene“, sagte der Bischof. Zur bevorstehenden Wallfahrt unter dem Motto „Und führe zusammen, was getrennt ist“ sind erstmals Christen aller Konfessionen eingeladen. Ein internationales, ökumenisches Forum in Trier bereitet vom 30. Januar an ökumenische Themen für den Wallfahrtsmonat vor.

Die Wallfahrt sei keine „auferlegte Frömmigkeitsübung, sondern will etwas von dem heiteren Ernst des Glaubens sichtbar machen“, sagte Ackermann. Dies zeige sich auch an dem bunten Strauß von Aktionen rund um den Dom: „Als gewisser Gag“ schreibe derzeit ein Bibelroboter vor dem Gotteshaus die Bibel ab, die Jugend „rockt“ und die Aktion Arbeit im Bistum Trier plant eine Schiffswallfahrt über die Mosel mit einem rund sechs Meter großen Stahl-Gewand à la Rock.

Zudem werden jede Menge Ausstellungen, Konzerte und Führungen geboten. Und originelle Aktionen: Jeder Pilger solle einen etwa ein Meter langen Woll- oder Textilfaden mitbringen, hieß es. Aus den Fäden werden dann auf einem Webstuhl vor dem Dom neue Tücher gewoben, sagte Wallfahrtsleiter Georg Bätzing. Zudem werde in einem Trierer Krankenhaus eine Pilgeroase eingerichtet, in der sich Fuß- und Radpilger ausruhen könnten.

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