Partner statt Handlanger

Der Katholikenrat (KR) hat sich in seiner Vollversammlung mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander gesetzt. Das oberste Laiengremium im Bistum Trier diskutierte in der Katholischen Akademie über die Rolle des Ehrenamtes in der Kirche, faire Löhne, Steuerflucht, Rüstungsexporte und Biosprit.

Trier. (mehi) Das Ehrenamt ist vor dem Hintergrund der Strukturreform im Bistum Trier ein brisantes Thema in der Katholischen Kirche. Die neuen, großen Pfarreien funktionierten nur, wenn Ehrenamtliche mitarbeiten, betonte die stellvertretende Vorsitzende Herta Brinkmann. Eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe werde sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen. Denn das ehrenamtliche Verständnis habe sich geändert. Die Interessenten seien hoch qualifiziert und wollten Verantwortung übernehmen. "Die Rahmenbedingungen müssen sich ändern", verlangt Herta Brinkmann. "Ehrenamtliche dürfen nicht mehr Handlanger der Hauptamtlichen sein, sondern müssen Partner werden." Zudem seien Ausbildungsmöglichkeiten und eine Absicherung zu schaffen.54 Vertreter der Dekanate und kirchlicher Verbände aus dem Bistum Trier gehören dem obersten Laiengremium an. Dessen Aufgabe ist es, die Entwicklungen im gesellschaftlichen Leben zu beobachten und aus Sicht der Katholiken Stellung zu nehmen. So fordert José Haro-Ibañez vom Sachausschuss Gesellschaft und Soziales: "Löhne müssen so hoch sein, dass Vollzeitbeschäftigte davon leben können. Dort, wo die Tarifpartner dies nicht durchsetzen können, hat der Staat eine korrigierende Aufgabe zu übernehmen." Während die einen nicht wüssten, woher sie Geld zum Leben nehmen sollen, wüssten die anderen nicht, wohin damit, sagte der Ratsvorsitzende Manfred Thesing mit Blick auf die Problematik Steuerflucht. Es sei ein Akt der Solidarität, Steuern zu zahlen.Aktuell: das Thema "Erdbeben im Saarland". Hier stehe die Existenzsicherung der Betroffenen und die Hilfe für die Geschädigten im Vordergrund.

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