Personalie spaltet CDU im Bezirk

Trier · Über eine scheinbar sichere Personalie bahnt sich in der CDU Streit an. Gegen den Konzer Bernhard Henter als möglichen neuen Vorsitzenden des Bezirks Trier gibt es Vorbehalte. Noch sei nichts entschieden, wird versichert.

 Bernhard Henter (CDU).

Bernhard Henter (CDU).

Foto: Archiv

Trier. Wenn in einer Partei Posten zu vergeben sind, prallen gegensätzliche Interessen aufeinander. Gerade im CDU-Bezirk Trier, dem die Kreisverbände Trier (Stand Mitte 2010: 1145 Mitglieder), Trier Saarburg (2000), Bitburg-Prüm (1750), Bernkastel-Wittlich (1600) und Vulkaneifel (800) angehören, driften sie oft auseinander. Die Vorsitzenden der Kreisverbände haben in der Vergangenheit manchen Strauß miteinander ausgefochten.
Aktuell gibt es schon unterschiedliche Ansichten darüber, ob das Amt des Bezirksvorsitzenden überhaupt zur Debatte steht. Seit Februar 2010 ist der Arzfelder Patrick Schnieder Chef. Turnusgemäß muss er sich in diesem Frühjahr nach zwei Jahren zur Wiederwahl stellen. Da Schnieder auch noch Bundestagsabgeordneter und seit Ende vergangenen Jahres Generalsekretär der Landes-CDU ist, gehen viele davon aus, dass er nicht wieder antritt. Andere pochen darauf.
Alexander Licht, Kreisvorsitzender Bernkastel-Wittlich, widerspricht der Version, man habe sich bereits auf einen Nachfolger von Schnieder verständigt, nämlich den Konzer Landtagsabgeordneten Bernhard Henter. Beim Bundesparteitag der CDU in Leipzig im November habe es zwar ein Gespräch gegeben, aber nicht mit diesem Ergebnis. "Gegen Henter gibt es Vorbehalte und Widerstände", sagt Licht. Er plädiert dafür, dass Patrick Schnieder noch eine weitere Wahlperiode im Amt bleibt.
Gordon Schnieder, Bruder von Patrick und CDU-Kreisvorsitzender Vulkaneifel, sagt, er sei nicht in Leipzig gewesen. Ende 2011 habe es verschiedene Gespräche gegeben. Da Patrick Schnieder "eine gewisse Stabilität" in den Bezirksverband gebracht habe, gebe es Stimmen dafür, dass er weitermachen solle.
Gordon Schnieder will die nächste Sitzung des Bezirksvorstands am 12. März abwarten. "Da werden wir die Köpfe zusammenstecken. Aber das Personalkarussell werfen wir erst an, wenn es ansteht." Will heißen, man wartet ab, wie sich der Amtsinhaber verhält. Vom Vorsitzenden des Kreisverbandes Trier-Saarburg, Arnold Schmitt, weiß man, dass er für Henter als Schnieder-Nachfolger ist. Aus dem Kreisverband Trier ist zu hören, Henter habe noch gar nicht erklärt, ob er tatsächlich kandidiere.
Der Vorsitzende Bernhard Kaster will sich nicht äußern. Kritische Stimmen merken an, Henter habe eine gewisse Nähe zum umstrittenen Eifeler Michael Billen. Der ist Kreisvorsitzender Bitburg-Prüm und sagt: "Die Parteibasis wird entscheiden."fcg
Extra

Wenn Patrick Schnieder das Amt des CDU-Bezirkschefs niederlegt, würde der Eifeler wohl als Kurzzeit-Vorsitzender in die Annalen eingehen. Sein Vorgänger Michael Billen amtierte immerhin fünf Jahre; dessen Vorgänger Peter Rauen brachte es sogar auf satte 14 Dienstjahre. Immerhin sieben Jahre war Carl-Ludwig Wagner Chef des CDU-Bezirks Trier. Auf die längste Amtszeit brachte es der spätere Verkehrsminister Heinrich Holkenbrink. Der Trierer stand von 1966 bis 1984 an der Spitze des Bezirks. sey

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