Praxen geschlossen

TRIER. (wie) Zum dritten Mal in diesem Jahr bleiben an diesem Freitag etliche Arzt-Praxen in der Region geschlossen. Die Mediziner rufen erneut zu einem nationalen Protesttag gegen die Gesundheitspolitik auf.

Die niedergelassenen Ärzte lassen nicht locker. Sie machen weiter mobil gegen das Arzneimittelsparpaket. Das umstrittene Gesetz, das zunächst vom Bundesrat gestoppt wurde, ermöglicht es, Mediziner für sparsame Verordnung von Arzneimitteln zu belohnen und für unwirtschaftliches Verhalten mit Honorarkürzung zu bestrafen. Seit Monaten protestieren sie gegen die Neuordnung, die eigentlich im Mai in Kraft treten sollte. Am Freitag setzen sie ihren Protest fort. Zum dritten Mal in diesem Jahr rufen sie zu einem nationalen Protesttag in Berlin auf. Auch Ärzte aus der Region wollen an der zentralen Veranstaltung teilnehmen. Etliche Praxen werden daher am Freitag wieder geschlossen bleiben. Mediziner, die nicht nach Berlin fahren, wollen aus Frust auf die Gesundheitspolitik und zunehmende Bürokratisierung an dem Tag ihren Arztkittel an den Haken hängen. Notdienste sollen die Versorgung der Patienten sicher stellen. Ausgelöst wurden die seit Monaten dauernden Arztproteste durch deutliche Honorarrückgänge im vergangenen Jahr. Viele niedergelassenen Mediziner sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. Sie fordern direkte Abrechnungen von Arztleistungen durch die Patienten, eine leistungsgerechte Honorierung und weniger Bürokratie durch weniger Sonderprogramme der Krankenkassen. Der Protest der Haus- und Fachärzte fällt mitten in den Streik der Klinik-Ärzte. Über 20 000 Mediziner an Landes- und Unikliniken haben seit Anfang der Woche die Arbeit niedergelegt, weil sie für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Viele Patienten können jedoch zwischen den Protesten der niedergelassenen Ärzte und dem Streik der Klinik-Mediziner nicht unterscheiden. Sie sind durch die anhaltenden Aktionen verärgert und fühlen sich genervt.

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