Premiere für den neuen Weihbischof

TRIER. In einer festlichen Zeremonie im Trierer Dom wurde gestern Stephan Ackermann von Bischof Reinhard Marx zum neuen Weihbischof im Bistum Trier geweiht. Der 42-jährige Priester wird Nachfolger von Weihbischof Leo Schwarz, der sein Amt zuvor niedergelegt hatte.

"Es ist ein Gemisch von Dankbarkeit für das Vertrauen, das mir der Papst und der Bischof entgegenbringen, aber auch ein Zagen, weil man nicht weiß, wie es werden wird", sagte Ackermann nach seiner offiziellen Ernennung durch Papst Benedikt XIV. Mitte März dieses Jahres. Auf den Tag genau zwei Monate später ist sein großer Tag gekommen: Der Dom ist voll mit geladenen Gästen. Kardinal Joachim Meisner, Landtagspräsident des saarländischen Parlaments Hans Ley, Minister Gernot Mittler aus Rheinland-Pfalz, Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer und viele andere waren gekommen, um an der Weihe teilzuhaben. Zunächst wurde den Gästen der Ablauf der Zeremonie erklärt, dann trat Bischof Reinhard Marx vors Mikrofon: "Ich begrüße Sie zu einem Fest des Glaubens", sagte er zu Beginn, "ich begrüße auch die zahlreichen Äbte, Priester und Bischöfe, die heute den Weg nach Trier gefunden haben." Auch Ackermanns Nichte und seine Neffen waren an diesem Gottesdienst als Messdiener beteiligt. Ein Helfer las das Schreiben Papst Benedikts XIV. vor, in diesem der Pontifex dem Vorschlag, Ackermann als neuen Weihbischof einzusetzen, zustimmt: Mit Ackermanns "geeigneten Eigenschaften für dieses Amt" sei der Papst zuversichtlich, dass er "stets auf Gott den Allmächtigen" vertraue."Alles ist möglich, wenn man nur an Gott glaubt"

In seiner Ansprache unmittelbar vor der eigentlichen Weihe griff Bischof Marx die Apostelgeschichte aus der Bibel auf, in der es heißt, dass der Mensch "wie eine Weinrebe Vertrauen in Gott, den Winzer, haben" müsse, damit der Mensch Früchte trage und nicht verdorre: "Alles ist möglich, wenn man nur an Gott glaubt", sagte Marx, "denn wo Menschen sind, gehört auch das Evangelium hin. Dies ist eine der zentralen Aufgaben eines Weihbischofs". Dann legte Ackermann das obligatorische Bekenntnis zur Kirche und zu seinem Amt ab, indem er auf jede Frage des Bischofs mit "ich bin bereit" antwortete. Zur Weihe setzte sich Marx auf einen Sessel und der Ackermann kniete vor ihm. Wortlos legte Marx seine Hände auf die Stirn des neuen Weihbischofs, genauso wie die anderen anwesenden Bischöfe. "Empfange das Wort Gottes und verbreite das Evangelium", sagte Marx und überreichte ihm den Bischofshut - die so genannte Mitra - sowie Ring und Hirtenstab. Damit war die Weihe vollzogen und der 42-jährige offiziell zum Weihbischof geweiht. Geboren in Mayen, studierte Ackermann in Trier und Rom Theologie und wurde 1987 zum Priester geweiht. In der Folgezeit war er zunächst Subregens beim Bischöflichen Priesterseminar in Trier und leitete später als Regens und Dozent das "Studienhaus St. Lambert" in Lantershofen. Zuletzt wurde Ackermann im November 2005 von Papst Benedikt zum "Monsignore" ernannt. Nach einer kurzen Ansprache erteilte er der Gemeinde als erste "Amtshandlung" als Weihbischof den Segen.

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