Problemfall Himmerod: Mönche schalten Krisen-Experten ein

Himmerod · Ist die Schließung des finanziell und personell in Schieflage geratenen Zisterzienserklosters Himmerod bereits beschlossene Sache? "Nein", lässt jetzt auch der zuletzt so schweigsame Vater-Abt Andreas über einen Sprecher verlauten. Der ist ein Experte für Krisenkommunikation.

 Nach der Zahlungsunfähigkeit ist auch die Schließung nicht ausgeschlossen: die jahrhundertealte Abtei Himmerod. TV-Foto: Marita Blahak

Nach der Zahlungsunfähigkeit ist auch die Schließung nicht ausgeschlossen: die jahrhundertealte Abtei Himmerod. TV-Foto: Marita Blahak

Himmerod. Wer wissen möchte, wie es um die Zukunft des knapp 900 Jahre alten Eifeler Klosters Himmerod bestellt ist, müsste eigentlich den Abt der Zisterzienserabtei Marienstatt im Westerwald fragen. Andreas Range ist nämlich der Vater-Abt von Himmerod und damit eine Art Vorgesetzter der elf verbliebenen Salmtaler Mönche. Das Problem: Seit die Himmeroder für ihre Klosterbetriebe Insolvenzantrag gestellt haben, war Abt Andreas für Journalisten nicht mehr erreichbar. Nach einer neuerlichen Anfrage unserer Zeitung per E-Mail hat sich der Marienstätter nun aber gemeldet, wenn auch nicht selbst: "Ich möchte Sie darüber informieren, dass ich von Abt Andreas mit den kommunikativen Agenden beauftragt wurde", schreibt Harald Schiffl aus Wien.
Herrn Schiffl ist der Problem fall Himmerod geläufig, denn er ist auch Sprecher von Abtpräses Anselm, dem Chef der Zisterzienserkongregation. Das Besondere daran: Herr Schiffl ist kein Mönch, sondern Geschäftsführer einer privaten österreichischen Beratungsfirma für Kommunikation. Deren Wahlspruch: "Wir navigieren Sie erfolgreich durch jede Krise." Und: "Wir bleiben cool, auch wenn es hitzig wird."
Das hört sich zumindest so an, als wappneten sich die Zisterzienser-Oberen schon für den Konvent im Oktober, wenn über die Zukunft Himmerods entschieden wird. sey

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