Reaktorblock in Cattenom ist nur sechs Tage gelaufen

Bei der automatischen Abschaltung des dritten Reaktorblocks des Kernkraftwerks Cattenom in Lothringen (der TV berichtete) hat laut den Betreibern keine Gefahr für die Umwelt bestanden.

Cattenom. (wie) "Das Gesetz der Serie" titelte gestern die lothringische Regionalzeitung "Le Republicain Lorrain". Gemeint damit war die Pannenserie im Kernkraftwerk Cattenom an der französischen Obermosel. Es ist ungewöhnlich, dass französische Medien ausführlich über Zwischenfälle in den dortigen Atomkraftwerken berichten.

Sechs Tage nachdem der dritte Reaktorblock des Kraftwerks Cattenom wieder ans Netz gegangen ist, ist es am Dienstag erneut zu einer automatischen Abschaltung gekommen. Grund dafür war nach Mitteilung des Kraftwerkbetreibers, dem französischen Energiekonzern EDF, ein Fehler in der Stromversorgung. Mehrere Sekunden sei ein laut vernehmbarer Lärm in dem Kraftwerk zu hören gewesen, berichtet die Zeitung. Techniker hätten sofort nach dem Zwischenfall den betroffenen Bereich überprüft und nach der Ursache des Fehlers gesucht, heißt es in dem Bericht. Laut EDF hat bei dem Zwischenfall keine Gefahr für die Umwelt und die Sicherheit des Kraftwerks bestanden.

Im Mai wurde der dritte von insgesamt vier Reaktorblöcken abgeschaltet, weil es eine Panne beim Kühlsystem eines Stromgenerators gegeben hat. Mit dem Zwischenfall am Dienstag gab es in diesem Jahr bereits acht Pannen in Cattenom, vom Betreiber offiziell bekannt gemacht wurden bislang allerdings nur vier. Es war die vierte Schnellabschaltung eines Reaktorblocks in diesem Jahr. Die für den Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier wurde über den neuerlichen Zwischenfall vom Kraftwerksbetreiber nicht informiert.

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