Saarländerin Simone Peter will Grünen-Chefin werden

Saarbrücken/Berlin · Rotation an der Grünenspitze: Nun will eine Saarländerin die bisherige Parteichefin Claudia Roth beerben. Um den Fraktionsvorsitz im Bundestag bahnt sich eine Kampfkandidatur mehrerer Abgeordneter an.

Die ehemalige saarländische Umweltministerin Simone Peter will neue Grünen-Chefin werden. "Das Personalkarussell an der Grünen-Spitze hat sich ja seit Montag schnell gedreht. Seither haben sich viele Parteifreunde bei mir gemeldet und mir ihre Unterstützung zugesagt. Das hat den Entscheidungsprozess beschleunigt", sagte Peter am Donnerstag der Saarbrücker Zeitung.

Die Saarländerin traut sich nach eigenen Angaben zu, die Partei in Richtung nächste Bundestagswahl zu führen. Sie sieht ihre Stärken in der Energiepolitik, den Finanzen und beim Thema Bürgerrechten.

Peter wird zum linken Flügel der Grünen gerechnet. Die Entscheidung über eine Nominierung der 47-Jährigen kann länger dauern; der Parteitag Mitte Oktober gebe letztendlich das Votum, sagte Peter. Die Saarländerin sprach sich vor der Bildung einer neuen Bundesregierung gegen eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene aus. "Wir haben vor der Bundestagswahl einen Politikwechsel gefordert. Deshalb sehe ich derzeit keine Koalition mit der Union", sagte Peter. Die bisherige Grünenspitze hat nach der Bundestagswahl vom vergangenen Sonntag ihren Rückzug angekündigt. Peter könnte auf die langjährige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth folgen.

Für den Fraktionsvorsitz im Bundestag, bisher von Renate Künast und Jürgen Trittin eingenommen, wollen nach dem Rückzug der beiden altgedienten Spitzenkräfte mehrere Grünen-Politiker kandidieren. Nach Anton Hofreiter und Katrin Göring-Eckardt erklärte gestern die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kerstin Andreae (44) ihre Kandidatur. tho/dpa

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