Schlechte Aussichten für rheinland-pfälzischen Eiswein 2014

Mainz · Die Eisweinlese des Jahrgangs 2014 wird in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten nach Einschätzung von Experten weitgehend ausfallen. "Das wird wohl dieses Jahr eher nichts", sagte ein Sprecher des Deutschen Weininstituts am Montag in Mainz.

Ausnahmen seien allerdings möglich. Für eine erfolgreiche Lese müsse die Eiseskälte über mehrere Tage anhalten. "Das war bisher nicht der Fall." Der Experte bezweifelte, dass viele Winzer größere Mengen an Trauben für die Eisweinlese an den Reben hängen gelassen haben. Im Oktober sei es teilweise sehr nass gewesen, da hätten die Weingüter wegen der drohenden Fäulnis die Ernte lieber schnell eingefahren.

Unter anderem in Franken, im Odenwald und in Baden hatten Helfer zuletzt Trauben für die süße Rarität gelesen. Dafür muss es über längere Zeit kälter als minus sieben Grad Celsius werden.Extra


Für einen Eiswein bleiben die Weintrauben bis zum ersten Frost hängen. Nach mindestens zwei Nächten mit weniger als minus sieben Grad Celsius werden die überreifen Trauben gelesen. Da die Trauben sofort nach der Handlese noch im gefrorenen Zustand gekeltert werden, fließt nur ein stark konzentrierter Most von der Presse. Je niedriger die Temperatur, desto höher ist diese Konzentration und damit der Zuckergehalt. Dieses sogenannte Mostgewicht wird in Grad Öchsle angegeben. Mindestens 125 Grad Öchsle muss ein Eiswein haben, das ist gesetzlich vorgeschrieben.

Experten zufolge prägen eine glasklare Frucht, der Geschmack von Eisbonbon, fruchtige Noten und ein Hauch von Honig den Eiswein. Ansonsten dominiere vor allem die hervorstechende Säure.

Aus Trauben, die 100 Liter Wein ergeben würden, können acht bis zehn Liter Eiswein gewonnen werden. Eine Flasche Eiswein kann zwischen 50 und 100 Euro kosten.

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