Sparen, sparen und nochmals sparen

Trier. Der Strukturwandel der evangelischen Kirche in Deutschland ergreift auch den Evangelischen Kirchenkreis Trier: Bis zum Jahr 2013 sollen 200 000 Euro gespart werden.

Ein Mitgliederrückgang von bis zu einem Drittel in den nächsten 24 Jahren und gegenüber heute nur noch halb so viel Geld im Säckel: Die Evangelische Kirche im Rheinland (EkiR) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wissen, dass sie sparen müssen. Die EkiR geht in diesem Zeitraum von einer Halbierung der Zahl ihrer Pfarrerinnen und Pfarrer aus, die EKD von einem Rückgang von einem Viertel. Von den Auswirkungen dieser Prognosen wird auch der Evangelische Kirchenkreis Trier (EKKT) betroffen sein. Um vor diesem Hintergrund Aufgaben und Ziele für die nächsten Jahre auf eine solide Basis zu stellen, tagte die Kreissynode des EKKT in Schweich. "Wir haben motiviertes Personal und wollen das auch behalten": Superintendent Christoph Pistorius will die gesteckten Ziele ohne Kündigungen erreichen. Dass sich in den nächsten Jahren eine Menge im Kirchenkreis ändern wird, steht indes außer Zweifel. Unabdingbar: die Vernetzung von ehemals kleineren Referatseinheiten und ihre Integration in ein Haus der Kirche. Nachbarregionen und -kirchenkreise werden verstärkt zusammenwachsen und -arbeiten. Die Ausschüsse für Jugend, Schule und Erwachsenenbildung werden 2008 zusammengefasst. Sachkosten sollen um fünf Prozent sinken

Spätestens 2012 steht eine Revision des Hauses der Kirche an. Alle Referate suchen nach Möglichkeiten, ihre Arbeit zu refinanzieren, etwa durch Werkverträge mit anderen Kirchenkreisen. Ziel: die Sachkosten um fünf Prozent zu senken. Gestrichen wird auch in der Verwaltung. Das Jahresbudget des Verwaltungsamts wird ab 2008 um jährlich fünf Prozent gekürzt. Beim Diakonischen Werk sind weitere Fusionen denkbar. Der bevorstehenden Zusammenlegung der diakonischen Arbeit mit dem Kirchenkreis Simmern-Trarbach kommt dabei exemplarische Bedeutung zu. Auch hier wird ein Fünf-Prozent-Reduktionsmodell eingeführt. Für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium bedeuten die Beschlüsse, dass der Schulbetrieb spätestens 2010 aus Mitteln der Stiftung und des Schulvereins finanziert werden muss. Auch bei der Polizeiseelsorge wird gespart. Nach der Pensionierung von Pfarrer Singer wird dessen Aufgabe auf mehrere Seelsorger verteilt. Die Beteiligung an den Sachkosten beim Gemeindedienst für Mission und Ökumene wird schnellstmöglich gekündigt. Ab der Wahlperiode 2008 wird auch die Zahl der Kreissynodalen reduziert. Der Vertreter für Umweltfragen wird gestrichen. Verändert wird auch das Umlage- und Finanzsystem des Kirchenkreises. Dabei wird weiterhin ein Ausgleich zwischen finanzschwachen und -starken Gemeinden angestrebt, bei außergewöhnlichen Belastungen kann ein besonderer Betrag beantragt werden. Voraussetzung dafür: Ein zumutbarer Teil der Kosten wird von den Gemeinden erbracht. In der Summe aller Schritte wird mit einem Einsparpotenzial bis 2013 von etwa 12,5 Prozent des Kirchenkreisbedarfs gerechnet. Das entspricht rund 200 000 Euro.

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