SPD stellt Landesliste für Bundestagswahl auf: Beste Chancen für Barley

Trier · Die rheinland-pfälzischen Sozialdemokraten stellen am heutigen Samstag ihre Liste für die Bundestagswahl auf. Bestplatzierte aus der Region dürfte die Trier-Saarburger SPD-Chefin Katarina Barley werden. Auch ihre Aussichten auf ein Bundestagsmandat sind gut.

 Katarina Barley, SPD

Katarina Barley, SPD

Foto: Friedhelm Knopp


Die Manderscheiderin Elke Leonhard war die letzte Sozialdemokratin, die aus der Region Trier im Bundestag saß. 2002 schied Leonhard nach drei Legislaturperioden aus dem Parlament aus, unternahm zwar 2009 noch einen weiteren Anlauf, scheiterte aber am schlechten Abschneiden der SPD. Die Genossen kamen in Rheinland-Pfalz nur auf 23,8 Prozent und schlappe acht Bundestagsmandate. Glück für den Trierer SPD-Bewerber Manfred Nink, der gerade noch so ins Parlament einzog; und nun am Ende der Legislaturperiode auch schon wieder auszieht.

An seiner Stelle kandidiert die Trier-Saarburger SPD-Vorsitzende Katarina Barley. Die 44-jährige promovierte Juristin lebt in Schweich und arbeitet im Justizministerium. Politisch machte sie das erste Mal auf sich aufmerksam, als die damals weitgehend unbekannte Barley 2005 im Rennen um den Trier-Saarburger Landratsposten nur knapp ihrem CDU-Kontrahenten Günther Schartz unterlag.

Im zweiten politischen Anlauf könnte Katarina Barley jetzt sogar der Sprung nach Berlin gelingen. Zwar dürfte sie allenfalls Außenseiterchancen haben, CDU-Platzhirsch Bernhard Kaster das Direktmandat abzuluchsen. Aber bei einer guten Listenplatzierung ist ihr das Berlin-Ticket ziemlich sicher. Wo Katarina Barley und die anderen SPD-Bewerber stehen, entscheidet sich heute auf einem Parteitag in Ludwigshafen. Die drei SPD-Regionalverbände Rheinland/Hessen-Nassau, Rheinhessen und Pfalz haben jeweils eigene Listen aufgestellt, die nun zu einer Landesliste zusammengeführt werden müssen. Ein wegen der Quoten und des regionalen Proporzes nicht einfaches Unterfangen, das am Freitagabend vom Parteivorstand vorbereitet wurde.

Auf Platz eins steht SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (Ahrweiler); die beiden nächsten Frauenlistenplätze waren für die beiden Bundestagsabgeordneten Doris Barnett (Ludwigshafen) und Sabine Bätzing (Neuwied) vorgesehen. Könnte bedeuten, dass Katarina Barley mit Chancen auf Listenplatz sieben ins Rennen geht. Läuft's weniger gut, müsste sich die 44-Jährige mit Listenplatz neun zufriedengeben. Mit Platz sieben dürfte Katarina Barley so gut wie sicher dem nächsten Bundestag angehören. Aber auch mit Listenplatz neun hat die Schweicherin durchaus noch Chancen: Bei den Bundestagswahlen 2001 und 2005 stellte die rheinland-pälzische SPD zwölf beziehungsweise elf Abgeordnete.

Nur Außenseiterchancen werden den beiden anderen regionalen SPD-Bewerbern Jens Jenssen (Wahlkreis Bitburg) und Anja Bindges (Mosel) eingeräumt. Sie bekommen heute einen hinteren Listenplatz und dürften gegen die CDU-Kontrahenten Patrick Schnieder und Peter Bleser im Kampf um das Direktmandat den Kürzeren ziehen.

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