SPD und CDU mit wenig Hoffnung für Cattenom-Aus

Saarlouis · Saarlouis (dpa) Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) haben wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende des umstrittenen französischen Atomkraftwerks Cattenom. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe vergangene Woche "klipp und klar erklärt, dass eine Schließung von Cattenom nicht beabsichtigt sei", sagte Altmaier am Sonntag im saarländischen Saarlouis bei einer Diskussionsveranstaltung.

Der 1986 in Betrieb genommene Atommeiler gilt als pannenanfällig. Seit Jahren fordern das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg die Schließung. Maas sagte: "Wir können uns so viel darüber aufregen wie wir wollen: Es wird in Frankreich entschieden." Der Kampf für eine Abschaltung gehe aber weiter, betonte er. Altmaier sieht "eine andere Chance: Wenn wir es schaffen in Deutschland, tatsächlich die erneuerbaren Energien so wettbewerbsfähig zu machen, wie es sich jetzt andeutet, dann wird das die energiepolitische Diskussion verändern."
Altmaier und Maas treten im Wahlkreis Saarlouis um ein Direktmandat an. Es ist das bundesweit einzige "Minister-Duell" bei der Bundestagswahl. Maas will Altmaier das Mandat abjagen, das dieser 2009 und 2013 für die CDU geholt hat. Dass er einen Bundesminister als Herausforderer hat, beunruhigt Altmaier nicht: "Ich sehe es entspannt." Für Maas ist klar: "Ich bin von hier, und ich möchte den Wahlkreis auch selber für die SPD gewinnen." Der 50-Jährige, SPD-Landeschef an der Saar, bewirbt sich erstmals um einen Sitz im Bundestag. Beide Minister stammen aus dem Kreis Saarlouis - und fühlen sich dort zu Hause. Sie betonten auch die gute Zusammenarbeit auf Kabinettsebene in den letzten vier Jahren. Beide führen die Landesliste ihrer Partei an - daher hat auch der Verlierer des Direktmandats einen Platz im Bundestag sicher.

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