Stromgebühren sinken

TRIER. Der Strom in Trier könnte demnächst billiger werden. Zumindest hat Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) die Weichen dafür gestellt. Nach Informationen unserer Zeitung hat er die von den Trierer Stadtwerken beantragte Erhöhung der Durchleitungsgebühr abgelehnt.

Schlappe für die Trierer Stadtwerke: Sie wollten künftig von ihren Kunden mehr für den Strom verlangen. Die Durchleitungsgebühr, die rund 30 Prozent der Stromrechnung bei Privatkunden ausmacht, sollte erhöht werden. Doch der Mainzer Wirtschaftsminister machte den Trierern einen Strich durch die Rechnung. Nach TV-Informationen gehören die Stadtwerke zu 65 rheinland-pfälzischen Regional-Versorgern, bei denen der Minister eine Erhöhung der Netzentgelte (Durchleitungsgebühren) ablehnte. Diese Gebühren erheben die großen Stromkonzerne von anderen Anbietern für die Nutzung ihrer Netze. Die Bundesnetzagentur hatte sie dazu gezwungen, die Entgelte zu senken. Die Durchleitungsgebühr beinhaltet die Kosten für den Erhalt, die Pflege und Reparatur des Stromnetzes. Die Anbieter, meist handelt es sich um regionale Versorger wie Stadtwerke, die die Netze der Konzerne nutzen, müssen sich neuerdings die Höhe, in der sie die Gebühren an ihre Kunden weitergeben, genehmigen lassen. Zu hohe Energiekosten gefährdeten Arbeitsplätze, begründete Hering den Schritt. Er sieht darin die Voraussetzung für niedrigere Strompreise. Im Schnitt sinken die Gebühren damit um 15 Prozent. Ob die Stadtwerke diese Senkung jedoch tatsächlich an ihre Kunden weitergeben, steht aber noch nicht fest. Immer wieder heißt es, man habe keinen Spielraum für niedrigere Preise. Höhere Beschaffungskosten werden meist als Begründung genannt. Auch die höhere Mehrwertsteuer ab Januar ist für einige Versorger Grund, den Strompreis trotz niedrigerer Durchleitungsgebühren nicht zu senken. Ursprünglich hatte die Bundesnetzagentur durch die Senkung der Netzentgelte auch mit sinkenden Preisen für Strom- und Gaskunden gerechnet.

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