Tauwetter: Offenbar keine Probleme auf den Straßen

Mainz/Trier · Trotz Tauwetter und Regen blieb es auf den Straßen in der Region bislang ruhig, meldet die Polizei. Hauptstraßen seien gestreut, vereinzelt könnte aber auf Nebenstrecken Glatteis liegen. Am kommenden Wochenende droht aber ein Hochwasser an Rhein, Mosel und Nahe.

(red/dpa) Zwischen Mittwochabend und Donnerstagnacht war mit Glatteisregen zu rechnen. Auf den Straßen in der Region blieb es aber nach Auskunft der Polizei am Donnerstagmorgen ruhig. Die Hauptstraßen seien gestreut. Vereinzelt könnte es auf Nebenstrecken aber noch glatt sein. So hat es auf den Straßen im Hochwald am Donnerstagmorgen im Berufsverkehr keine größeren Probleme wegen Glatteis gegeben. Der Polizei in Hermeskeil wurde kein Unfall gemeldet. „Die Straßen sind alle frei. Vorsichtig sollte man aber noch auf Gehwegen sein, vor allem, wenn sie gepflastert sind“, sagte ein Polizeisprecher volksfreund.de um 9 Uhr. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Glatteisgefahr im weiteren Tagesverlauf erledigen wird, da die Temperaturen bereits über null Grad liegen und noch ansteigen sollen.

Wegen Schneeschmelze und starkem Regen werde der Wasserstand voraussichtlich schnell weiter steigen. Auch für Mosel und Nahe warnen Experten vor Hochwasser. Alle Flüsse könnten von Donnerstag an anschwellen und ihre Hochwassermarken erreichen. An der Mosel könnten die Pegelstände von Weihnachten 2010 überschritten werden. Am Pegel Trier waren 8,30 Meter gemessen worden - rund fünf Meter über normal.

Das Umweltministerium in Mainz wies darauf hin, dass nicht alle Gewässer gleich stark von steigenden Pegeln betroffen sind. So werde am Oberrhein nur mit erhöhten Wasserständen und am Mittelrhein bis Koblenz lediglich mit einem kleinen Hochwasser gerechnet. Ab der Moselmündung in Koblenz könne es von Sonntag an ein mittleres Rheinhochwasser geben. „In allen anderen Flüssen in Rheinland-Pfalz können Hochwasserstände auftreten, wie sie einmal in zehn Jahren erreicht werden“, hieß es in der Mitteilung. Lokal oder regional könnten diese auch stärker oder schwächer ausfallen. Genaue Vorhersagen seien derzeit nicht möglich.

Der Dauerfrost werde von Donnerstag an abrupt in Tauwetter übergehen, so das Ministerium. Für Freitag, Samstag und Sonntag werden dann bis in die Hochlagen der Mittelgebirge Temperaturen über Null erwartet. Dazu kommt Regen, der regional unterschiedlich stark ausfällt. „Dieses Wetter wird dazu führen, dass die noch vorhandene Schneedecke auch in den Hochlagen zumindest teilweise abtaut.“
„Da wird noch einiges passieren“, sagte Thomas Reich von der Berliner Außenstelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit Blick auf den erwarteten Regen. Gefährdete Regionen seien vor allem die Landschaften an der Mosel und am Rhein. „In der einen oder anderen Lage können in den kommenden drei Tagen Spitzenwerte von bis zu 50 Liter sogenanntes Niederschlagsdargebot pro Quadratmeter auftreten“, erklärte er. Als Dargebot bezeichnen die Experten die Summe aus gefallenem und durch den Schnee gesickertem Regen sowie dem gleichzeitig von der Schneedecke abgegebenen Schmelzwasser. „Keine Frage, dass da auch die Flüsse anschwellen werden“, warnte Reich.

In den Mittelgebirgen hat der Schnee nach DWD-Berechnungen bis zu 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gespeichert — mehr als die mittlere monatliche Regenmenge. Schmelzender Schnee allein verursacht allerdings nur sehr selten Hochwasser. Gefährlich werde es, wenn warme Luft und intensiver Regen zusammenkommen — und genau das sagen die Meteorologen für das Wochenende voraus.

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