Tödliche Verbrennungen

BITBURG. Es bestand Anlass zur Hoffnung. Der Gesundheitszustand des zweiten Arbeiters, der beim Verpuffungsunglück vor knapp drei Wochen im Bitburger Wald lebensgefährlich verletzt wurde (der TV berichtete), schien sich zu stabilisieren. Anfang der Woche ist der 23-jährige Trierer jedoch gestorben. Der andere Arbeiter war bereits wenige Tage nach dem Unglück seinen Verbrennungen erlegen.

Eine Rüstungsfirma im Bitburger Wald - als diese Nachricht durch den Trierischen Volksfreund vor knapp drei Wochen an die Öffentlichkeit gelangte, war die Empörung groß. Noch größer als über die Tatsache, dass sich dort eine Rüstungsfirma angesiedelt hat, ist nun allerdings das Entsetzen über die Folgen dieses Unglücks: Beide Arbeiter, die unmittelbar nach dem Unglück mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken geflogen worden waren, sind an ihren Verbrennungen gestorben. Das griechische Rüstungsunternehmen Ordtech Industries hat vor, auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots Infrarot-Täuschkörper und Gummigeschosspatronen herzustellen. Beim Umzug von Luxemburg nach Bitburg kam es dann zu dem folgenschweren Unglück: Vermutlich stand ein Behälter mit Magnesium in der prallen Sonne und entzündete sich selbst. In der unmittelbaren Nähe standen zwei 23-jährige Arbeiter aus Trier, die durch die Verpuffung lebensgefährlich verletzt worden waren. Von diesem Hergang gehen zurzeit das Landeskriminalamt (LKA) und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord aus. Die griechische Rüstungsfirma, deren Existenz in der Eifel erst durch diesen Unfall der Öffentlichkeit bekannt wurde, hat eine Gewerbeanmeldung erst nach dem Verpuffungsunglück eingereicht. Nachdem der erste Arbeiter gestorben war, verkündete die Firma, dass sie an dem Standort in Bitburg festhalten möchte. Ob das auch nach dem zweiten Todesopfer der Fall ist, ist noch offen. Telefonisch war gestern niemand zu erreichen. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Norbert Müller, Kriminaloberrat der Kripo Wittlich. Egal ob Eigenverschulden oder Missachtung von Vorschriften - alles müsse ins Kalkül gezogen werden. Um die genaue Ursache festzustellen, wird nun neben dem LKA möglicherweise das Bundeskriminalamt (BKA) in die Ermittlungen einsteigen.

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