Trierer Polizei warnt vor Profi-Taschendieben in der Region

Trier · Die Zahl der Taschendiebstähle in Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Auch in Trier treiben mehr Langfinger ihr Unwesen. Nur jeder 20.Dieb wird geschnappt. Oft sind es Klau-Profis aus dem Ausland.

 Geräteversicherungen zahlen bei einem Diebstahl in der Regel keinen Cent. Foto: Andrea Warnecke

Geräteversicherungen zahlen bei einem Diebstahl in der Regel keinen Cent. Foto: Andrea Warnecke

Regelmäßig in den Sommerferien oder zum Weihnachtsmarkt warnt die Trierer Polizei vor Langfingern. "Im Gedränge fühlen sich die Diebe besonders wohl", sagt Sprecherin Monika Peters und fügt hinzu, dass die Polizei natürlich alles versuche, den Kriminellen das Geschäft zu vermiesen. Der Erfolg allerdings hält sich in Grenzen: Die Aufklärungsquote von Taschendiebstählen lag im vergangenen Jahr in Trier bei gerade einmal fünf Prozent. In der Region war die Aufklärungsquote sogar noch um 0,5 Prozentpunkte schlechter. Dafür stieg die Zahl der Taschendiebstähle gegenüber dem Vorjahr um rund zehn Prozent auf 443 Fälle. Ein Großteil, etwa drei Viertel der Fälle, wird in Trier gemeldet.
Die Wahrscheinlichkeit, hier Opfer von Langfingern zu werden, ist im Vergleich zu anderen Städten verhältnismäßig hoch. Nach einer Erhebung des Internetportals ab-in-den-urlaub.de rangiert Trier unter den 115 größten deutschen Städten auf Platz 32. Je 100000 Einwohner gab es in Trier danach im vergangenen Jahr 280 Diebstähle. In Saarbrücken waren es 399, in Koblenz 324 und in Mainz 287. In München dagegen waren es nur 206, in Ludwigshafen gar nur 157.
"Trier ist eine attraktive Stadt - aber nicht nur für Touristen, sondern auch für Diebe", sagt Polizeisprecherin Monika Peters. Die kommen beim Thema Taschendiebstahl häufig aus dem Ausland. Bundesweit sind zwei Drittel der Tatverdächtigen "nichtdeutscher Herkunft", wie es im Amtsdeutsch heißt. In Trier lag die Quote im vergangenen Jahr mit rund 85 Prozent sogar noch deutlich darüber.
Nach Erkenntnissen der Fahnder sind es oft Familienbanden aus Südosteuropa oder Südamerika, die - straff organisiert - in deutschen Innenstädten auf Beutezug gehen.

Im Gedränge fühlen sich Diebe wohl

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