Und der Staat zahlt

MAINZ. (ren) Der frühere FCK-Manager und Landesbeamte Gerhard Herzog (60) soll offenbar länger als Kontaktperson für Regierung und Wirtschaft in Ruanda wirken als zunächst bekannt. Minister Karl Peter Bruch (SPD) sagte im Innenausschuss des Landtags, Herzog stehe für drei Jahre bereit. Bisher war von einer Entsendung für elf Monate die Rede.

"Warum gerade Herzog? Und warum war eine neue Kontaktstelle in Ruanda der Landesregierung keine Pressekonferenz wert?", stichelte CDU-Innenpolitiker Michael Hörter: Die CDU kritisiert die Mission als "Versorgung eines verdienten Genossen". Herzog wurde wegen seiner Verwicklung in verdeckte Spielergehälter beim 1. FC Kaiserlautern wegen Lohnsteuerhinterziehung zu 39 000 Euro Geldstrafe verurteilt. Für seinen Einsatz in Kigali wird er von der Aufsichtsdirektion ADD bei vollem Gehalt beurlaubt - von dem ihm laut Bruch 1500 Euro bleiben, da der Rest gepfändet wird. Unpfändbar ist dagegen die Herzog zustehende Auslandszulage. Inklusive Büro, Auto und Heimflüge gibt das Innenministerium im Monat 3800 Euro aus, sagt Bruch. Neben der Anbahnung von Kontakten aus der heimischen Wirtschaft in das Partnerland soll Herzog in Ruanda Sanitäter-Lehrgänge organisieren und Brand-Prävention vorantreiben. "Wenn ich ihn nicht für geeignet hielte, hätte ich ihn nicht gefragt", so Bruch, der aber durchblicken ließ, dass er das zusätzliche Element in der Ruanda-Arbeit öffentlich offensiver dargestellt hätte als die Staatskanzlei.

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