Verdacht bestätigt

BINSFELD. (dj) Der seltsam riechende Linsenbach beunruhigte in den vergangenen Wochen die Bürger in Binsfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich). Die Befürchtungen, es könne sich um Enteisungsmittel des US-Flugplatzes Spangdahlem handeln (der TV berichtete), sind nun durch Untersuchungen der Kripo Wittlich bestätigt worden.

Ein Gestank, der zwischen Alkohol und Sauerkraut einzuordnen war, lag rund zwei Wochen in der Binsfelder Luft. Durch Zufall erkannte ein Spaziergänger die Quelle des ungewöhnlichen Geruchs: den Linsenbach. Der Bach nimmt seinen Anfang auf der US-Airbase Spangdahlem. Schnell kam bei vielen Binsfelder Bürgern der Verdacht auf, die Amerikaner, die eine behördliche Erlaubnis haben, gering verunreinigtes Wasser in den Linsenbach einzuleiten, hätten Flugzeugenteiser eingeleitet. Die Kriminalpolizei Wittlich und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz gingen diesem Verdacht nach und entnahmen Wasserproben. Das Ergebnis der Untersuchungen: "Der Verdacht auf eine Verunreinigung des Bachs durch Enteisungsmittel vom Flugplatz Spangdahlem hat sich bestätigt. Das Gewässer ist nicht unerheblich verunreinigt", schreibt die Kripo Wittlich in ihrer Pressemitteilung. Die Ermittlungen, wie es genau zu dieser Verunreinigung kommen konnte, laufen weiter. Seitens des US-Flugplatzes Spangdahlem wurde die Abwasseranlage umgestellt, so dass aktuell kein belastetes Wasser mehr in den Linsenbach gelangt. "Zurzeit kommt überhaupt kein Wasser aus der Einlaufstelle", berichtet der Binsfelder Hans Günther Schneider. Der seltsame Geruch sei jedoch immer noch leicht vorhanden. "Wir wollen ganz genau wissen, was da falsch gelaufen ist", fordert der Binsfelder Ortsbürgermeister Lothar Herres.

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