Verhindert der Kammmolch "Rock am Ring" in Mönchengladbach?

Mönchengladbach · Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzflächen im Mönchengladbacher JHQ stellen hohe Anforderungen. Trotzdem wächst die Euphorie der Rockfans.

 Gemischte Stimmung bei den Fans. Foto: Thomas Frey/Archiv

Gemischte Stimmung bei den Fans. Foto: Thomas Frey/Archiv

Let's rock. Im Internet wächst die Euphorie der Rock-am-Ring-Fans, die das legendäre Festival gerne in Mönchengladbach sähen. Veranstalter Marek Lieberberg findet das JHQ-Gelände für seine Pläne perfekt. Auch Mitveranstalter Michael Hilgers sagt, dass der ehemalige Militärbereich für ein Musikfestival mit rund 80 000 Besucher viel besser geeignet sei als der Nürburgring. Doch Naturschützer könnten das anders sehen. Denn zum JHQ gehören auch die Naturschutzgebiete Knippertzbachtal und Hellbach sowie Landschaftsschutzgebiete, berichtet die Rheinische Post aus Düsseldorf .

Vereinfacht ausgedrückt muss in Landschaftsschutzgebieten der Charakter der Landschaft eingehalten werden. Ausnahmen dürfen hier gemacht werden. Hockeypark-Geschäftsführer Michael Hilgers, der plante, im September ein kleines Test-Festival in JHQ zu veranstalten, bekam dafür die Erlaubnis.

Schwieriger wird es da schon bei Naturschutzgebieten. Hier darf die Natur nicht beeinträchtigt werden. Und da stellt sich im JHQ die Frage, ob Kammmolch, Eisvogel und Teichrohrsänger von der Musik von Metallica, Die Toten Hosen oder Linkin Park gestört werden oder nicht. Da muss außerdem abgewogen werden, ob 80 000 Besucher sich mit Feuchtgebieten vertragen.

Michael Hilgers glaubt dennoch, dass eine Realisierung von Rock am Ring wahrscheinlich ist. Friedhelm Demandt, Bezirksvertreter für die FDP, ehemaliger Geschäftsführer des Nürburgrings und noch heute Vorsitzender der Freunde des Nürburgrings glaubt, dass zumindest der Verkehr gar kein Problem werden dürfte - wegen der vier Zufahrten und weil bei dem Festival die Besucher auf mehrere Tage verteilt und zu verschiedenen Zeiten anreisen. Da sei verkehrstechnisch ein Borussia-Heimspiel die viel größere Herausforderung.

Friedhelm Demandt holte vor dem ersten Rock am Ring am Nürburgring beim Kreis Ahrweiler die Genehmigung ein. "Als die hörten, dass da 50 000 Zuschauer kommen, haben die die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Dabei ist das Festival-Publikum das friedlichste, was man sich überhaupt vorstellen kann."

In der Eifel will man daher auf die Festival-Besucher nicht verzichten. Bereits Dienstag wurde der Nachfolger von "Rock am Ring" präsentiert. Das Festival soll unter dem Titel "Grüne Hölle" weiterhin an Pfingsten Besucher anziehen. Gereon Haumann ist sich sicher, dass dies auch gelingen wird. "Ich habe große Zweifel, ob die Institution ,Rock am Ring' zu verpflanzen ist", sagt der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland Pfalz.

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