"Wir beraten unabhängig und kostenfrei"

Trier · Trier Jeder Mensch in Rheinland-Pfalz hat Anspruch auf eine kostenlose Pflegeberatung. Der Trierische Volksfreund hat darüber mit Heike Amidon gesprochen.

 Heike Amidon ist Beraterin am Pflegestützpunkt Trier.

Heike Amidon ist Beraterin am Pflegestützpunkt Trier.

Foto: (g_pol3 )

Frau Amidon, warum ist eine Pflegeberatung wichtig?
Heike Amidon: Viele unserer Klienten sind 80 bis 90 Jahre alt. Das ganze Paket der Hilfe können weder sie noch ihre Angehörigen in der Regel überblicken. Zudem ist die Veränderungsbereitschaft im Alter oft nicht sehr groß. Ohne Bezugsperson ist das schwierig, wir machen daher oft Hausbesuche.

Aber es gibt doch jede Menge Wohlfahrtsverbände und private Pflegedienste, die Auskunft geben?
Amidon: Die 135 Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz beraten gesetzlich Versicherte aber unabhängig und kostenfrei. Für Privatversicherte ist der Pflegekompass zuständig, für Menschen, die nicht mehr selbst entscheiden können, ist es der Betreuungsverein.

Vor allem Menschen mit Demenzerkrankungen werden durch die Pflegereform besser gestellt. Was hat sich noch wesentlich geändert?
Amidon: Es gibt viele Menschen, die nur wenig Unterstützung benötigen, um weiterhin zu Hause Leben zu können. Die erhalten nun auch Leistungen. In Zukunft wird die ehrenamtliche Hilfe, zum Beispiel durch Nachbarn, dennoch wichtiger.

Um Leistungen zu bekommen, müssen die Menschen einen Test durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen durchlaufen. Gibt es dafür Tipps?
Amidon: Ohne Vorbereitung darauf wissen die Leute nicht, worum es wirklich geht. Wir von den Pflegestützpunkten bereiten auf die Begutachtung vor. Letztlich geht es um die Frage, wie selbstständig die Menschen sind. Grundsätzlich sollte aber jeder, der professionelle Hilfe in Anspruch nehmen will, auf einem Kostenvoranschlag bestehen, um zu sehen, wie viel vom Pflegegeld benötigt wird.
www.pflegestuetzpunkte.rlp.de

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