"Wir sind nicht im Irak"

Umstrittener Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr: Wie sieht Verteidigungsminister Jung die Sache? Der TV fragte nach.

Gerolstein. (mh) Gestern besuchte Verteidigungsminister Jung die Truppe in Gerolstein. Mit ihm sprach unser Redakteur Mario Hübner. Nur noch etwa die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung steht hinter dem BundeswehrEinsatz in Afghanistan. Ist die Mission langfristig noch aufrecht zu erhalten? Jung: Wir erfüllen in Afghanistan einen Nato-Auftrag, kommen also unseren Bündnisverpflichtungen nach. Und das werden wir im Rahmen unserer bisherigen Tätigkeit auch weiterhin tun. Ich betone aber auch: Wir sind nicht im Irak. Und zur Frage der Akzeptanz: In Kundus, sowie überall dort, wo wir in Afghanistan sind, stehen 95 Prozent der dortigen Bevölkerung hinter uns. Nachgehakt: Wie lange wird die Bundeswehr nach Ihrer Einschätzung noch in Afghanistan bleiben müssen - eher zehn oder eher 20 Jahre?Jung: Ich möchte mich hier nicht zeitlich festlegen, sage aber: Unser vorrangiges Ziel ist es, für selbstständige Sicherheit in Afghanistan zu sorgen. Wenn das erreicht ist, können wir gerne darüber nachdenken, wie lange wir noch da bleiben müssen. Apropos da bleiben: Wie sicher ist die Existenz des Bundeswehr-Standorts Gerolstein?Jung: Ich sehe eine sehr gute Zukunft für den Standort.

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