Zeichen der Hoffnung

MAINZ. (dpa) Die katholischen Bischöfe in Rheinland-Pfalz und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland haben zum Osterfest die Bedeutung der Auferstehung Jesu Christi für den christlichen Glauben betont.

"Der Tod ist wirklich der letzte Feind des Menschen, wenn alle anderen lebenszerstörenden Mächte vernichtet sind", sagte der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, am Sonntag in seiner Osterpredigt im Dom. Das Leben könne "trotz mancher Versuche" nicht endlos verlängert werden. Mit der Auferweckung Jesu hätten die Menschen aber "letzte Gewissheit" für eine Unsterblichkeit der Seele und ein Leben jenseits des Todes erlangt. "Terrorismus und Krieg sind unösterlich"

Man könne alle Fakten über Jesu Tod und Auferstehung wissen, aber doch nicht wirklich von der Botschaft erfasst werden. "Erst wenn das Herz brennt, und man Jesus an verlässlichen Zeichen erkennt, stellt sich der Glaube ein." Die Fragen und Zweifel am Glauben seien schärfer geworden, sagte Lehmann: "Dann muss aber auch die Antwort tiefer werden." Von Ostern geht nach Auffassung des Speyerer Bischofs Anton Schlembach ein Zeichen der Hoffnung aus. Wer den vom Tod auferstandenen Jesus Christus erfahren habe, werde zu einem Menschen der Hoffnung, sagte Schlembach am Sonntag in seiner Osterpredigt im Speyerer Dom. Als unösterlich kritisierte der Bischof unter anderem Terrorismus und Krieg, Gewalt, Egoismus, Intoleranz, Gottvergessenheit und die Vermarktung des Lebens. "Renaissance des Christentums"

Der Trierer Bischof Reinhard Marx hofft nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. und dem Kölner Weltjugendtag auf eine Renaissance des Christentums. Marx sagte am Sonntag in seiner Osterpredigt im Trierer Dom, die von beiden Ereignissen ausgelöste "Bewegung des Herzens" könne "ein erster Schritt sein zum Neuaufbruch". Innerhalb der Kirche habe das vergangene Jahr die Hoffnung gestärkt, "dass auch in Europa der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus nicht verschwunden ist und nicht verschwinden wird". Der Bischof sagte, eine "Renaissance des Christentums" müsse von den Christen selbst ausgehen. "Können wir uns wirklich vorstellen, dass unser Land, Europa, ohne die Osterbotschaft eine gute Zukunft hat?" Die Osterbotschaft sei für Deutschland "vielleicht der wichtigste Orientierungspunkt für die Zukunft". Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, sagte in seiner Oster-Botschaft, dieses Fest sei "der triumphale Sieg Gottes über den Tod". Die Auferstehung Jesu sei das Ereignis, das "unser Leben neu bestimmen kann: Der Tod ist überwunden, das Leben hat gesiegt".

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