Corona-Krise So nähen Sie sich Ihre eigene Maske

Berlin · Viele Menschen nähen sich derzeit Helfer, um andere vor dem Coronavirus zu schützen. Der Volksfreund erklärt, was Sie jetzt über die Mundbedeckungen wissen müssen und wie man sie selbst herstellt.

 Schnittmuster Masken Corona

Schnittmuster Masken Corona

Foto: Wichtelwerk

Modischer Mundschutz mit Blümchen, Streifen oder in knalligen Farben scheint in der Coronavirus-Pandemie auch in Deutschland populärer zu werden – sich selbst kann man mit einem simplen Stück Stoff vor Mund und Nase aber kaum vor einer Ansteckung schützen. Auch die kürzlich gestartete Initiative #maskeauf von Prominenten wie Sängerin Lena Meyer-Landrut, Satiriker Jan Böhmermann und Moderatorin Anne Will betont, dass es darum geht, andere Menschen vor den eigenen, womöglich infektiösen Tröpfchen zu schützen.

Die Tröpfchen werden etwa beim Husten, Niesen oder Sprechen freigesetzt. Ein Mund-Nasen-Schutz oder eine andere Textilbarriere bei Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen, die in die Öffentlichkeit müssen, könne zum Schutz anderer Menschen sinnvoll sein, schreibt inzwischen auch das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite. Gewarnt wird jedoch davor, sich mit Maske in falscher Sicherheit zu wiegen: Andere Maßnahmen wie gründliches Händewaschen und Abstandhalten dürften nicht vernachlässigt werden.

Viele Nähereien sind auf das Anfertigen von Masken für Jedermann umgestiegen, manche Geschäfte bieten schickere Modelle an - und auch Privatleute setzen sich im Kampf gegen das Virus an die Nähmaschine. Professionelle Masken sollten angesichts der Engpässe medizinischem Personal vorbehalten bleiben, betonen Ärzte. Selbst wer nicht nähen kann, findet im Netz Anleitungen: um etwa mit Küchenpapier und Gummibändern zu improvisieren.

Der Virologe Christian Drosten hatte vor einigen Tagen im Podcast bei NDR gesagt, wenn jeder eine Maske trage, dann fange die Maßnahme an, sehr viel Sinn zu machen: Dann sei zu erwarten, dass eine Infektionsausbreitung, allerdings nur im Nahbereich, etwas verringert werde. Wegen der kulturellen Unterschiede zwischen Europa und Asien glaube er aber nicht daran, dass das Maskentragen in der westlichen Gesellschaft Standard wird.

 So sieht die fertige Maske nach der Anleitung von Stefanie Quint aus. Wichtig ist, dass die Masken nach dem Tragen gewaschen werden und nicht über längere Zeit am Stück getragen werden.

So sieht die fertige Maske nach der Anleitung von Stefanie Quint aus. Wichtig ist, dass die Masken nach dem Tragen gewaschen werden und nicht über längere Zeit am Stück getragen werden.

Foto: Stefanie Quint
 1. Schritt: zwei bis drei Lagen Stoff zuschneiden, nach dem Schnittmuster markieren. Basteldraht auf gewünschte Größe kürzen und die Enden eindrehen.

1. Schritt: zwei bis drei Lagen Stoff zuschneiden, nach dem Schnittmuster markieren. Basteldraht auf gewünschte Größe kürzen und die Enden eindrehen.

Foto: Stefanie Quint
 4. Schritt: Die jeweiligen Stoffteile anschließend ordentlich rechts auf rechts legen...

4. Schritt: Die jeweiligen Stoffteile anschließend ordentlich rechts auf rechts legen...

Foto: Stefanie Quint
 2. Schritt: Die vier Schrägbänder der Länge nach falten und knappkantig abnähen, sodass feste Bänder zum Schnüren entstehen.

2. Schritt: Die vier Schrägbänder der Länge nach falten und knappkantig abnähen, sodass feste Bänder zum Schnüren entstehen.

Foto: Stefanie Quint
 3. Schritt: Die drei Falten an den seitlichen Markierungen legen. Dabei darauf achten, dass alle in die gleiche Richtung zeigen. Knappkantig abnähen.

3. Schritt: Die drei Falten an den seitlichen Markierungen legen. Dabei darauf achten, dass alle in die gleiche Richtung zeigen. Knappkantig abnähen.

Foto: Stefanie Quint
 ...und dann feststecken. Schon bald ist es geschafft! Weiter geht es rechts.

...und dann feststecken. Schon bald ist es geschafft! Weiter geht es rechts.

Foto: Stefanie Quint
 6. Schritt: Draht durchschieben und mit zwei kleinen senkrechten Nähten im Tunnel sichern. Die Enden der Bänder an die dafür vorgesehenen Markierungen zwischen die Stoffe legen und durch Hin-und Zurücknähen sichern.

6. Schritt: Draht durchschieben und mit zwei kleinen senkrechten Nähten im Tunnel sichern. Die Enden der Bänder an die dafür vorgesehenen Markierungen zwischen die Stoffe legen und durch Hin-und Zurücknähen sichern.

Foto: Stefanie Quint
 5. Schritt: Tunnel für den Draht: Am oberen Rand eine knappkantige Naht setzen und ungefähr 0,5 Zentimeter darunter noch eine zweite Naht.

5. Schritt: Tunnel für den Draht: Am oberen Rand eine knappkantige Naht setzen und ungefähr 0,5 Zentimeter darunter noch eine zweite Naht.

Foto: Stefanie Quint
  7. Schritt: Unten in der Mitte eine fünf Zentimeter breite Öffnung anzeichnen. Mit einem Zentimeter Abstand zum Rand rund herumnähen. Bänder nicht einnähen.

7. Schritt: Unten in der Mitte eine fünf Zentimeter breite Öffnung anzeichnen. Mit einem Zentimeter Abstand zum Rand rund herumnähen. Bänder nicht einnähen.

Foto: Stefanie Quint
 8. Schritt: Den Stoff durch die Öffnung wenden. Ecken vorsichtig herausarbeiten. Dann die Wendeöffnung mit einem knappen Geradstich schließen.

8. Schritt: Den Stoff durch die Öffnung wenden. Ecken vorsichtig herausarbeiten. Dann die Wendeöffnung mit einem knappen Geradstich schließen.

Foto: Stefanie Quint

Drosten bekräftigte, dass es keine wissenschaftlichen Daten für die Wirkung einfacher chirurgischer Masken und sogenannter FFP2-Schutzmasken gebe. FFP3-Masken hingegen schlössen ganz dicht am Gesicht ab und hätten belegbar einen Infektionsschutz für solche Arten von Viren.

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