Bildung Sprachtests für Vierjährige?

Rheinland-Pfalz · Warum die CDU sie fordert und die SPD sie ablehnt. Ministerin Hubig: „Baldauf kennt das rheinland-pfälzische Bildungssystem nicht.“

 Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter mit «Sp» am Anfang an eine Tafel. 

Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter mit «Sp» am Anfang an eine Tafel. 

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Spitzenkandidat der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf, fordert „verpflichtende und aussagekräftige“ Sprachtests für alle vierjährigen Kinder. Baldauf greift damit einen Beschluss des Bundesparteitags der Union in Leipzig auf. „Warum schon so früh?“, fragt Baldauf, und erklärt seine Position: „Damit wir rechtzeitig reagieren können, wenn Sprachdefizite bestehen.“ Immerhin in diesem Punkt stimmen das Bildungsministerium von Stefanie Hubig (SPD) und die Gewerkschaft GEW mit dem Oppositionsführer überein. Seinen Vorschlag lehnen sie allerdings ab. „Es ist wichtig, dass Kinder die deutsche Sprache gut beherrschen und dafür gezielt und so früh wie möglich gefördert werden“, sagt auch Ministerin Hubig. „Die aufgestellten Forderungen zeigen aber, dass Herr Baldauf das rheinland-pfälzische Bildungssystem nicht kennt.“ GEW-Chef Klaus-Peter Hammer spricht von „Testeritis, die keinem weiterhilft.“ Das Ministerium verweist auf Programme zur Förderung der Sprache, die bereits in den Kindertagesstätten ansetzen.