1,50 Euro für den Liter Sprit: Die Autofahrer murren - und zahlen

Kurz vor Pfingsten zeigen die Säulen der großen Tankstellenketten in vielen Regionen Deutschlands Preise von 1,50 Euro oder mehr für einen Liter Benzin. Der bundesweite Durchschnittspreis blieb noch knapp unter dieser Marke, in Trier wurden gestern dagegen sogar 1,539 Euro für den Liter Super verlangt.

Hamburg/Trier. (dpa/wie) Die deutschen Autofahrer können noch froh sein, dass gleichzeitig mit dem Ölpreisanstieg der Dollarkurs auf Talfahrt ging. Sonst wäre der Benzinpreis an der Tankstelle noch deutlich höher. Ein Blick in die Vergangenheit macht deutlich, wie drastisch sich die Kosten für den Autofahrer dennoch erhöht haben. Vor zehn Jahren kostete ein Liter Superbenzin umgerechnet 81 Cent, und Diesel war für 59 Cent zu haben. Damit hat sich der Dieselpreis auf heute 1,43 Euro mehr als verdoppelt. Ein Durchschnittsfahrer, der rund 1000 Liter Benzin im Jahr verbraucht, muss dafür 680 Euro zusätzlich aufwenden, als Dieselfahrer sogar 840 Euro. Bislang zahlen die Autofahrer die höheren Preise zwar unter lautem Murren, aber sie zahlen. Weder die Zahl der Autos noch die gefahrenen Kilometer pro Jahr haben sich spürbar verändert. "Das Autofahren ist so teuer, dass es kaum überflüssige Fahrten gibt, die sich einsparen lassen", sagt der ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Albrecht. "Der Zweck der Mobilität ist nicht veränderbar." So nutzen die meisten Autofahrer ihren PKW für die Fahrt zur Arbeit und in den Urlaub. Zwar klagen viele, dass sie sich ihr Auto eigentlich nicht mehr leisten können. Der Verzicht ist aber oft noch schwerer, zumal in ländlichen Regionen, wo der öffentliche Nahverkehr weniger effektiv ist als in Großstädten. "Es gibt nur wenige Stellschrauben, um an den Autokosten zu drehen", weiß Albrecht. Die Autofahrer versuchen, vor allem bei der Anschaffung zu sparen, und benutzen ihren Wagen immer länger. Das Geld, das in den Tank fließt, fehlt in anderen Wirtschaftsbereichen. Die Einkommen sind real in den vergangenen Jahren nicht gestiegen, also müssen die Verbraucher an anderer Stelle sparen. Abhilfe ist nicht in Sicht. "Die Benzinpreise hängen im Wesentlichen von den Steuern und den Rohstoffpreisen ab", sagt ADAC-Experte Albrecht. Mehr als 60 Prozent des Benzinpreises entfallen auf Steuern, die in den vergangenen zehn Jahren mehrfach kräftig angehoben wurden. In Trier kostete der Liter Super gestern 1,539 Euro, in Morbach waren es 1,489 Euro, in Gerolstein 1,479 Euro. extra Und so viel kostete das Benzin gestern in Luxemburg: Normalbenzin 1,22 Euro Super1,22 Euro Super-Plus 1,23 Euro Diesel 1,16 Euro

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort