4000 Erzieher mehr zur Sprachförderung

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will die Sprachförderung von Kindern deutlich verbessern. Deshalb will sie 4000 neue Erzieherstellen in Kindertagesstätten finanzieren.

Berlin. (has) Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat angekündigt, ab 2011 insgesamt 440 Millionen Euro zusätzlich in die frühkindliche Bildung zu investieren. Dies sagte die Ministerin dem Trierischen Volksfreund. Die Summe soll über vier Jahre ausgegeben werden.

"Mit dem Geld finanzieren wir in bundesweit 4000 Kitas in sozialen Brennpunkten jeweils eine Halbtagsstelle für einen Erzieher oder eine Erzieherin, die sich ausschließlich um die Sprachförderung der Kinder kümmern. Das macht für jede Kita, die teilnimmt, ein Budget von 25 000 Euro für zusätzliches, besonders qualifiziertes Fachpersonal", sagte Schröder im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die zusätzlichen Erzieher müssten eine besondere Qualifikation auf dem Gebiet der Spracherziehung haben. Den Förderplan für unter Dreijährige begründete Schröder mit Defiziten beim Verständnis und beim Sprechen des Deutschen - "nicht nur bei Kindern mit Migrationshintergrund, sondern immer häufiger auch bei Kindern aus deutschen Familien".

Für eine solche Sprachförderung braucht der Bund, der die Maßnahme laut Schröder allein finanzieren will, die Zustimmung der Länder, die für die Bildungsaufgaben zuständig sind. "Ich bin sehr optimistisch, dass die Länder mitmachen", sagte die Bundesministerin. Länder, Kommunen und Einrichtungen sollen sich um die Förderung bewerben. Die CDU-Politikerin setzt den Schwerpunkt auf die unter Dreijährigen, weil fast alle Bundesländer eigene Sprachentwicklungsprogramme für die Drei- bis Sechsjährigen hätten. Extra Die Chefin der Landes-CDU, Julia Klöckner, begrüßt das neue Programm ihrer Parteifreundin Kristina Schröder. Bei der Sprachförderung von Kindern "muss viel früher mehr passieren", sagte Klöckner. Sie fordert die Regierung in Mainz auf mitzuhelfen, dass 200 der zusätzlichen Erzieher im Land eingesetzt würden. Die Sprachförderangebote in Rheinland- Pfalz seien "schließlich unzureichend". Das Bildungs-und Jugendministerium in Mainz wies die Vorwürfe Klöckners zurück. Die Sprachförderung sei in den Kindertagesstätten von Beginn der Kindergartenzeit an ein zentrales Thema. Zudem gebe es ein flächendeckendes zusätzliches Förderangebot in den letzten beiden Kindergartenjahren. "Zuletzt haben mehr als 18 000 Kinder - das ist rund ein Viertel der aller Vier- und Fünfjährigen im Land - daran teilgenommen", sagte ein Sprecher von Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD). (has/fcg)

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