700 Menschen pilgern mit Stephan

Triers künftiger Bischof Stephan Ackermann ist am Samstagmittag mit mehr als 700 Gläubigen durch die Trierer Südstadt nach St. Matthias gepilgert. Dabei wurde er allerorts frenetisch gefeiert und herzlich empfangen.

Trier. (mek) Er musste Hände schütteln, für Fotos posieren und ständig lächeln. Für den neuen Trierer Bischof Stephan Ackermann war das auf der rund 2,5 Kilometer langen Pilgerreise von der Trierer Jesuitenkirche zur Abtei St. Matthias aber kein Problem. Denn überall, wo er war, wurde er herzlich empfangen.

Schon als er sich nach einer kurzen Andacht in der Jesuitenkirche den Weg durch die Innenstadt bahnte, brandete Applaus auf. Immer wieder traten Menschen an Ackermann heran und beglückwünschten ihn zu seinem neuen Amt. Der Pilger-Tross zwängte sich schleppend durch die Neustraße, wo sich Neugierige den Hals verrenken. "Der sieht aber jung aus", sagte eine ältere Dame, während sie sich einen Döner schmecken ließ. "Ja, 46 Jahre ist der erst", entgegnete ihr Gegenüber allwissend.

Wenige Meter weiter jubelten ihm Schülerinnen des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasium zu. Anna Dempfle (17 Jahre) und Charlotte Keuler (18), die beiden Schülersprecherinnen, überreichten dem künftigen Bischof einen Blumenstrauß. "Wir sind mit circa 40 weiteren Schülern hier", sagten beide und deuteten auf die große Gruppe. An der Front des Gymnasiums hing ein Banner. "Das AMG grüßt Bischof Stephan", stand da drauf. Wenig später bogen die mehr als 700 Pilger auf den Gründstreifen zwischen Südallee und Kaiserstraße. "Endlich ein bisschen Schatten", seufzte ein Teilnehmer. Denn die Sonne brannte unaufhörlich. Kurze Gespräche unter den Pilgern: "Wie es wohl Bischof Stephan unter seinem schwarzem Umhang geht", war da zu hören. "Ich glaube, das trägt sich ganz angenehm", lautete die Antwort.

Stille herrschte, als die Gruppe an der katholischen Gehörlosen-Gemeinde vorbeizog. Die Gemeindemitglieder winkten dem neuen Trierer Oberhirten frenetisch zu. Nach einer kurzen Station in der Herz-Jesu-Kirche unter der Leitung von Bruder Augustinus zogen die Pilger durch die Nikolausstraße Richtung Saarstraße. Hier hatten viele Bewohner ihre Fenster mit Fahnen geschmückt. Wer die Hoffnung auf ein kühles Getränk hatte, wurde enttäuscht: Die zahlreichen Gaststätten an der Strecke hatten noch geschlossen.

Begeistert wurde Ackermann auf der Saarstraße empfangen. Die Verkäuferinnen einer Bäckerei applaudierten, bei einem Frisör wurde die Arbeit für kurze Zeit niedergelegt, und die Angestellten eines Imbisses winkten dem Pilger-Tross um Ackermann zu.

In einer Gaststätte in der Matthiasstraße, die schon geöffnet hatte, beobachteten Uwe Bertram und seine Kinder Justin (1) und Michelle (13) gebannt die Prozession. "Ich habe Fotos mit meinem Handy gemacht", erzählt Bertram, und sein Justin fand " das alles ganz cool".

Kurze Zeit später wurde Bischof Stephan in St. Matthias von Abt Ignatius Maaß begrüßt. Das Ende der kurzen Pilgerreise: An der Gräbern des Apostels Matthias und den ersten Trierer Bischöfen Eucharius und Valerius betete der künftige Bischof.

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