Airbus-Absturz: Staatsanwalt leitet Ermittlungen ein

Marseille · Die Staatsanwaltschaft Marseille hat zum Absturz der Germanwings-Maschine im März wie angekündigt ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Es werde gegen Unbekannt ermittelt, bestätigt Staatsanwalt Brice Robin der Deutschen Presseagentur.

Marseille. Nun ist es amtlich: Die Marseiller Staatsanwaltschaft setzt nach dem Absturz des Germanwings-Airbus Ende März Ermittlungen gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung in Gang. Er habe das juristische Verfahren am Mittwochabend eröffnet und drei seiner Ermittler dafür eingesetzt, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag.
In dem Verfahren will die Staatsanwaltschaft auch eine mögliche Verantwortung von Germanwings und der Konzernmutter Lufthansa klären. Zuletzt hatte Robin allerdings betont, es gebe bisher keinerlei Beweise, dass die Fluggesellschaften Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand des Copiloten gehabt hätten.
Die Lufthansa erklärte in Frankfurt, dass sie die Ermittlungen vorbehaltlos unterstütze. Ein Sprecher verwies auf frühere Äußerungen des Vorstandschefs Carsten Spohr, dass der Lufthansa-Konzern nichts von den akuten Erkrankungen des Co-Piloten gewusst habe.
Der Copilot von Flug 4U9525 war laut Robin fluguntauglich, instabil und psychisch krank (der TV berichtete). Er hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft den Airbus am 24. März auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht.
Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die meisten Opfer stammten aus Deutschland.

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