Alles wie gehabt

Es istim Fall der rein amerikanisch finanzierten Investitionen inSpangdahlem wie immer in solchen Situationen: Politiker mögenkeine unangenehmen Wahrheiten, schon gar nicht, wenn sie vompolitischen Gegner kommen und dann auch noch Schwarz auf Weiß inder Zeitung stehen. Alles gelogen, dummes Geschwätz, wüste Spekulationen, das sind die gängigen Begriffe, mit denen in schöner Regelmäßigkeit solche Neuigkeiten bedacht werden. Ministerpräsident Kurt Beck sprach von einer "Ente", die SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Leonhard gar von einem "Spiel mit der Angst" und "hysterischen und frei erfundenen Äußerungen des Landtags-Außenpolitikers der CDU, Michael Billen".

Im Fall Spangdahlem steht jetzt jedenfalls fest, wer über die besseren Informationskanäle verfügt. Was von verantwortlicher Seite bisher so vehement bestritten wurde, ist Fakt: Der Bau desHospitals liegt auf Eis, und es spricht viel dafür, dass dies nicht die letzte negative Entscheidung gewesen ist. Erkennbar wird dabei die generelle Tendenz der Amerikaner, keine eigenen Dollars mehr in die US-Basen außerhalb Amerikas zu pumpen. Das überlassen sie verstärkt dem Stationierungsland und der Nato. Was einer gewissen Logik nicht entbehrt. Schließlich handelt es sich um Nato-Einrichtungen, und es profitiert in erster Linie die jeweilige Region des Stationierungslandes.

Was nichts mit dem Ausbau des Flugplatzes Spangdahlem zu tun hat. Den zahlt nicht das Pentagon, sondern dafür müssen die Nato, das Land Rheinland-Pfalz und der Bund ihre leeren Schatullen weit öffnen.

Gott sei Dank, denn sonst sähe es eher trübe aus für dieses Großprojekt, das trotz aller Auseinandersetzungen bei Genehmigung, Landbeschaffung und Bauplanung für die wirtschaftliche Zukunft der Eifel von überragender Bedeutung ist.

Denn eines sollten auch die Kritiker nicht verkennen: Die Schließung der Air Base Bitburg 1994 wurde in den Folgejahren durch das Engagement vieler Unternehmer und Politiker in der Region, mit Unterstützung von Bund und Land, hervorragend verkraftet. Aber ein solches Kunststück gelingt nicht zwei Mal hintereinander.

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