"Am Auto hängen Hunderttausende Arbeitsplätze"
Wann geht's wieder bergauf? "Ab Mitte des Jahres", meint Laurenz Meyer (60), der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Mit dem ehemaligen CDU-Generalsekretär sprach TV-Redakteur Rolf Seydewitz.
Die ursprünglichen Reformpläne der Union für die KFZ-Besteuerung sind auf scharfe Kritik gestoßen. Warum will die Union "Spritschlucker" stärker entlasten als verbrauchsarme Fahrzeuge?
Meyer: Wir wollen, dass die Kraftfahrzeug-Steuer ab dem 1. Juli nach dem Kohlendioxid-Ausstoß berechnet wird. Prozentual werden die großen PKW nicht stärker entlastet als die kleinen.
In der Diskussion über Entlastungen ist derzeit überwiegend von der Automobil-Indus trie die Rede. Was ist mit den übrigen Branchen?
Meyer: In der deutschen Industrie-Produktion spielt der KFZ-Sektor einschließlich der nachgelagerten Bereiche bis hin zur Kunststoffproduktion in der chemischen Industrie eine überragende Rolle. Daran hängen Hunderttausende Arbeitsplätze. Wir müssen alles tun, um das sich derzeit abzeichnende Nachfrage-Loch zu überwinden, damit anschließend wieder durchgestartet werden kann.
Was hat die Regierung noch in der Hinterhand, wenn die jetzt beschlossenen Hilfen nicht ausreichen?
Meyer: Wir sollten überprüfen, ob die Eigenkapitalvorschriften von Basel II derzeit nicht noch zu einer Verschärfung der ohnehin problematischen Kredit-Situation führen.
Wann wird die Krise überwunden sein?
Meyer: Ich rechne damit, dass der Höhepunkt der gegenwärtigen Krise Mitte des Jahres überschritten sein wird.