Arbeitsmarkt: Positiver Trend in der Region

TRIER/BERLIN. (red/dpa) Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September auf gut 4,2 Millionen zurückgegangen. Der positive Trend auch in der Region resultiert jedoch vor allem aus der neuen Arbeitsmarktpolitik, weniger aus einer Belebung der Konkunktur.

Von einem "erfreulichen Signal" spricht Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD), von einer "Stabilisierung" Florian Gerster, Chef der Bundesanstalt für Arbeit (BA): Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland werden nach Einschätzung der Nürnberger Behörde zwar erst von 2005 an wieder deutlich sinken. Erste Anzeichen dafür werde es aber schon in der zweiten Jahreshälfte 2004 geben, sagte Gerster am Donnerstag. Der überraschend starke Rückgang der Arbeitslosenzahl in diesem September um 107 400 auf rund 4,2 Millionen sei noch keine Trendwende. Die Wachstumsschwäche belaste weiter den Arbeitsmarkt. Ein Jahr zuvor waren bei den Arbeitsämtern 265 000 weniger Erwerbslose registriert. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum August um 0,3 Punkte auf 10,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 9,5 Prozent gelegen. Dies schlägt sich auch in der Region Trier nieder: Im September verzeichneten die Geschäftsstellen des Arbeitsamtes Trier mit 14 355 Arbeitslosen 806 Menschen ohne Job weniger als im August. Das war der höchste Rückgang in einem September seit zehn Jahren (Quote 6,1 Prozent). Wirtschaftsminister Clement sieht den Rückgang der Erwerbslosenzahl im September als "erfreuliches Signal". Die Entwicklung zeige, dass die ersten beiden Hartz-Gesetze und weitere Maßnahmen bereits Wirkung entfalten, heißt es in einer Stellungnahme des Ministers. Nun müsse der von der Bundesregierung eingeschlagene Reformweg "konsequent" weiter gegangen werden. Gerster führt den starken Rückgang der Erwerbslosigkeit im September auf die "Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik" zurück: Eine größere Zahl von Vermittlern erlaube eine genauere Überprüfung der Arbeitswilligkeit von Arbeitslosen. Stellenlose, die dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stünden, drohten beispielsweise Sperrzeiten. Nach Angaben der Bundesanstalt fielen allein im September 76 900 Männer und Frauen aus der Statistik, obwohl sie keine Stelle gefunden hatten. Außerdem machten sich mehr Arbeitslose selbstständig. Zunehmend nutzten Arbeitslose "Ich-AGs" als Weg in die Selbstständigkeit. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat dennoch weiter zugenommen. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Prozent auf 1,53 Millionen.

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