Atomkraftwerk Cattenom bleibt (vorerst) am Netz

Falls das Kernkraftwerk Cattenom den geplanten Stresstest nicht bestehen sollte, wird es abgeschaltet. Darauf verständigten sich gestern Regierungsvertreter der Großregion bei einem Sondergipfel in Metz.

Metz. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad konnte sich beim Sondergipfel der Großregion in Metz nicht durchsetzen. Cattenom müsse vom Netz, forderte sie vor dem Treffen. Das, worauf sich die Regierungsvertreter aus dem Saarland, aus Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, der Wallonie und der Französischen und Deutschsprachigen Gemeinschaft nach der morgendlichen Zusammenkunft in der Präfektur Metz einigen konnten, ist eher als Minimalkonsens zu betrachten. Die Ergebnisse seien "nicht ausreichend zufriedenstellend", sagt denn auch Conrad nach dem Gipfel im Gespräch mit unserer Zeitung. So habe man akzeptieren müssen, dass es unterschiedliche Auffassungen zur Atompolitik und damit auch zur Laufzeit des Kernkraftwerks Cattenom gibt. Der Präsident des lothringischen Regionalrats Lothringen, Jean-Pierre Masseret, hat wohl deutlich gemacht, dass derzeit nicht an eine Stilllegung der Anlage gedacht wird. Auch bei der geplanten Verlängerung der Laufzeit des 25 Jahre alten Kraftwerks bis 2040 zeigt sich Frankreich wohl wenig kompromissbereit. Als Erfolg wertet es Conrad daher, dass man sich darauf geeinigt habe, dass bei negativen Ergebnissen für den noch im Frühjahr geplanten sogenannten Stresstest des Kraftwerks die Anlage abgeschaltet werde. Auch habe man sich darauf verständigen können, bei dem Test neben Naturgewalten auch Folgen von Terror-Angriffen und Flugzeugabstürzen auf das Kraftwerk zu berücksichtigen. Frankreich habe es allerdings abgelehnt, für den Stresstest strengere Kriterien als geplant anzuwenden. Genauso, wie es künftig weiterhin keine deutschen Sicherheitsstandards für das Kraftwerk geben wird. Vereinbart worden ist ein besserer Informationsaustausch und engere Zusammenarbeit beim Katastrophenschutz. Conrad wertet die Ergebnisse des Gipfels als "positive Botschaft": "Es gibt Fortschritte, aber ich hätte mir mehr gewünscht." wie

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