Ausländer rein!

Dass Ottmar Hitzfeld nach dem Rücktritt Rudi Völlers als dessen Nachfolger gehandelt wurde, lag auf der Hand. Und es sah ja auch ganz danach aus, als ob der Erfolgsmensch den Job annehmen würde. Aber aus irgendeinem Grund hatte Hitzfeld wohl eine andere Rechnung aufgemacht als der DFB, und so folgte das überraschende Nein des ehemaligen Bayern-Coachs.

Was auch immer der Grund dafür war: Der DFB hat neben der Diskussion um seinen Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder nun ein richtig großes Problem. In zwei Jahren läuft zwischen München und Hamburg die Weltmeisterschaft, bei der die deutsche Elf eine andere Rolle spielen soll als zuletzt in Portugal. Und deshalb läuft die Zeit davon. Doch die Trainersuche gestaltet sich schwierig. Einerseits ist es gerade im Hinblick auf die WM 2006 eine reizvolle Aufgabe, andererseits ist es abschreckend, weil bis dahin keine neue Mannschaft heranwachsen wird. Hinzu kommt, dass der DFB einen deutschen Trainer möchte. Aber die Kandidaten stehen entweder bei Top-Klubs unter Vertrag (Magath, Heynckes), haben abgewunken (Rehhagel) oder eine verkokste Vergangenheit (Daum). Bliebe der Blick ins Ausland:Guus Hiddink (Holland) oder Arsene Wenger (Frankreich) sind herausragende Fachleute, die zudem für Offensiv-Fußball stehen. Warum soll ein Ausländer als Nationalcoach nicht durchsetzbar sein? Den Fans ist es doch auch egal, ob nun ein Brasilianer, Däne oder Tunesier ihren Klub zum Sieg schießt. Was für Spieler gilt, gilt auch für Trainer. Deshalb: Ausländer rein! s.laemmle@volksfreund.de

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