Auto-Lobby: Runter mit den Gebühren

TRIER. (wie) Parken in den Innenstädten muss billiger werden. Das fordern ADAC und der Mainzer Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP). Damit soll eine Verödung der Innenstädte verhindert werden.

Wird das Parken billiger, kommen mehr Kunden in die Stadt. Das behauptet zumindest der ADAC. Die vorhandenen Parkplätze in den Innenstädten sollten "moderat bewirtschaftet" werden, sagte der Vizepräsident des Autoklubs, Erhard Oehm, dem TV. Unterstützung erhält er auch vom rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage. Auch er fordert: Parken in den Innenstädten muss billiger werden, ansonsten veröden die Citys und die Kunden ziehen auf die grüne Wiese, wo sie möglicherweise kostenlos parken können. Die Preisgestaltung sollte individuell und angepasst sein, sagt Bauckhage. Seit Anfang des Jahres erlaubt das Straßenverkehrsgesetz den Städten, ihre Parkgebühren frei zu gestalten. Bis dahin war vorgeschrieben, dass die Gebühren je angefangene halbe Stunde mindestens fünf Cent betragen mussten. Bauckhage warnt davor, diese neue Freiheit zu missbrauchen: "Die neue Regelung sollte nicht dazu genutzt werden, durch überhöhte Parkgebühren die leeren Kassen zu füllen.""Wir können das Parken nicht billiger machen", heißt es allerdings übereinstimmend aus Trier, Bitburg und Wittlich. Einerseits seien die Parkgebühren in den drei Städten bereits moderat, andererseits würden dann auch Einnahmen fehlen. Die Stadt Trier nimmt alleine mit Parkscheinautomaten und Parkuhren jährlich 1,8 Millionen Euro ein. Ein Großteil davon wandert in den städtischen Haushalt."Im Vergleich zu anderen Städten ist das Parken in Trier mit einem Euro pro Stunde doch billig", verteidigt auch Hans-Peter Schlechtriemen, Chef der Trierer City-Initiative, das Parkkonzept im Oberzentrum. In der Stadt Wittlich werden von 1800 Parkplätzen gerade einmal 150 bewirtschaftet, auf allen anderen kann kostenlos geparkt werden. 50 Cent pro Stunde betragen die Gebühren. Außerdem nutzt Wittlich, wie demnächst auch Saarburg, die seit Jahresbeginn legalisierte Möglichkeit der Brötchentaste: Bis zu einer halben Stunde kann kostenlos geparkt werden. 90 000 Euro an Parkgebühren nimmt Wittlich ein. In Bitburg nimmt man mit Parken rund 85 000 Euro jährlich ein. Und das, obwohl nur 550 Parkplätze gebührenpflichtig sind. "Noch günstigeres Parken ist kaum noch drin", meint Werner Krämer von der Bitburger Stadtverwaltung. Was meinen Sie? Sind die Parkgebühren in Innenstädten zu hoch? Ihre Meinung können wir nur mit Name und Anschrift veröffentlichen.

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