Bäche trocknen aus, Fische sterben

TRIER. (mai/red) Durch die derzeitige Hitzewelle trocknen immer mehr Flüsse aus, tausende Fische sind in der Region bereits verendet. Hinzu kommt ein zu niedriger Sauerstoffgehalt in den Flüssen.

Die über Europa liegende Hitze könnte nach Meinung italienischer Meteorologen bis Ende September das Wetter bestimmen. "Der meteorologische Äquator scheint sich um 20 Breitengrade nach Norden verschoben zu haben", sagte Giampiero Marracchi vom Wetterforschungszentrum in Florenz. "Es ist so, als würde die afrikanische Wüste nach Norden wandern." Für die Gewässer - nicht nur in der Region - könnte das gravierende Folgen haben. Bereits jetzt sind die ersten Bäche, wie etwa die Obere Dhron im Kreis Bernkastel-Wittlich, ausgetrocknet. Im Bachbett liegen zahlreiche tote Fische. Die Feuerwehr hat im Immerather Maar (Kreis Daun) einige Zentner tote Fische eingesammelt. Der massiv gesunkene Sauerstoffgehalt im Wasser wird für das Fischsterben mitverantwortlich gemacht. Lothar Jörgensen, Fischereireferent der SGD Nord, spricht von einer "brisanten Situation". Der Wasserverlust, die Aufheizung des Wassers und der damit sinkende Sauerstoffgehalt machen den Fischen schwer zu schaffen. In der Mosel wurden bis zu 28 Grad Celsius gemessen. Jörgensen geht davon aus, dass bereits 20 Grad Celsius problematisch für Fische sind. Noch sei in der Mosel im Gegensatz zum Rhein aber kein Fischsterben festgestellt worden. Hält die Wetterlage aber noch wenige Wochen an, rechnet Jörgensen damit, dass es für die Moselfische eng wird. Auch für Menschen können Gewässer zur Gefahr werden. Die Biologin Martina Oehms vom Mainzer Amt für Wasserwirtschaft warnt: "Durch die Abwässer der Kläranlagen ist das Wasser in den Bächen hochgradig gesundheitsgefährdend. Da kann man sich vom Brechdurchfall bis zur Hirnhautentzündung alles holen."

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