Beck jetzt die Nr. 1 der SPD

BERLIN/MAINZ. (sey) Nun also doch Beck statt Platzeck: Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit hat der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck (52) nach nur 146 Tagen seinen Rücktritt bekannt gegeben. Nachfolger soll am 14. Mai bei einem Sonderparteitag sein Vize, der Mainzer Ministerpräsident Kurt Beck (57), werden.

Nach nur fünf Monaten im Amt, zwei Hörstürzen und einem Kreislauf- und Nervenzusammenbruch ist SPD-Chef Matthias Platzeck am Montag überraschend zurückgetreten - "auf dringenden ärztlichen Rat", wie er selbst sagte. Und: "Es war die mit Sicherheit schwierigste Entscheidung meines bisherigen Lebens." Kurt Beck, der Platzeck bei seiner Wahl zum Nachfolger von Franz Müntefering im November den Vortritt gelassen hatte, soll auf einem Sonderparteitag Ende Mai zum neuen Parteichef gewählt werden. Bis dahin wird er die SPD kommissarisch führen. Auf Becks Ämter in Rheinland-Pfalz wird die Wahl zum SPD-Bundesvorsitzenden offenbar vorerst keine Auswirkungen haben. "Ich bin und ich will Ministerpräsident bleiben", beruhigte Beck am Montag schriftlich die Landesgremien seiner Partei. Geht es nach dem Willen der regionalen SPD-Abgeordneten, gilt Gleiches auch für den Landesvorsitz. Anfang Juli wählt die rheinland-pfälzische SPD in Trier einen neuen Vorstand. Kurt Beck ist seit 1993 Landesvorsitzender. Der designierte SPD-Vorsitzende schloss gestern auch eine Kanzlerkandidatur 2009 nicht aus. "Die SPD-Vorsitzenden haben immer den ersten Zugriff auf diese Kandidatur", sagte der 57-Jährige. Er habe allerdings keinen Grund, dreieinhalb Jahre vor der Wahl eine Kanzlerkandidaten-Debatte zu führen, ergänzte Beck.

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