Becks Katze

Bereits mehrfach hat SPD-Chef Kurt Beck das Ende des Schmusekurses in der Großen Koalition ausgerufen. Auf der hart umkämpften Bundesbühne will der im Land ansonsten so harmoniebedürftige Ministerpräsident kein Schmusekater sein.

Dabei sind Katzen seine Lieblingstiere, weil sie einen eigenen Charakter haben und sehr verspielt sind. Für ein Kinderbuch des Darmstädter Kindergartens "Spatzennest" hat Beck mit wenigen Strichen einen kleinen, etwas verdutzt dreinschauenden Stubentiger gezeichnet, der nun allerdings große Karriere macht. Zuerst kam er im "Spiegel" noch vergleichsweise kurz zu Ehren, dann widmete ihm das Magazin "Cicero" eine ausführliche und meisterhafte Bildinterpretation durch einen Kunsthistoriker und Kommunikationswissenschaftler. Für ihn ist Becks Katze das "Amateurstück des Jahres". Mit seiner statischen Komposition synthetisiere Beck Stil-Zitate aus unterschiedlichen Epochen und porträtiere sicher den Typus Landkatze, heißt es dort in einer undurchschaubaren Mischung aus Anerkennung und feiner Ironie. Mit Spannung werde eine Farbfassung erwartet. Sogar ein Verlag ist bereits vorstellig geworden und will Becks Werk in einen Katzenkalender aufnehmen. Dass bereits Museen für zeitgenössische Kunst angefragt haben, wird in der Staatskanzlei allerdings dementiert. Dennoch: Beck muss aufpassen, dass er bei der Karriere seiner Katze auch selber mithält.

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