Begeistert und begeisternd

Man musste kein katholischer Christ sein, um angetan zu sein von den gestern zu Ende gegangenen Tagen der Begegnung im Bistum Trier.

Man musste kein katholischer Christ sein, um angetan zu sein von den gestern zu Ende gegangenen Tagen der Begegnung im Bistum Trier. Wer in den letzten Tagen in der Trierer Innenstadt war, der wurde automatisch angesteckt von der Heiterkeit, Ausgelassenheit, aber auch Ernsthaftigkeit tausender singender, tanzender und betender Jugendlicher aus der ganzen Welt. Multikulti fröhlich und vor allem friedlich vereint in Trier und in anderen Teilen des Bistums - eine der Mut machenden Botschaften im Vorfeld des Weltjugendtags. Eine andere Botschaft: So angestaubt und überholt, wie oft behauptet wird, kann eine Religion nicht sein, die es fertig bringt, Millionen Jugendliche in der ganzen Welt zu begeistern und Hunderttausende zu Pilgern zu machen. Der katholische Glaube ist in einer schnelllebigen Zeit wie der heutigen womöglich gerade deshalb "in", weil er sich dem Zeitgeist widersetzt, Orientierung bietet, ohne zu überrumpeln, zum Nachdenken auffordert, wo andere schnelle Lösungen aus dem Hut zaubern, die Sinnfrage stellt, wo andere fix und fertige Antworten schon parat haben. Dass der Glaube dabei nicht nur die Anhänger begeistert, sondern - über die Jugendlichen - auch auf andere begeisternd wirkt, ist das Beeindruckende an den Tagen der Begegnung in Deutschlands ältester Diözese. Welchem anderen Event, wie es Neudeutsch heißt, gelingt so etwas schon? r.seydewitz@volksfreund.de

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