Bei Anruf Ruin

Mal angenommen, ein Passant spaziert durch die Trierer Innenstadt. Ein Unbekannter tritt auf ihn zu und bittet nicht unfreundlich um die Kontoverbindung und Kreditkarten-Daten. Der Passant greift in seine Tasche, gibt die Daten weiter, geht nichts Böses ahnend nach Hause, findet dort eine Rechnung in Höhe von 12 000 Euro vor und fällt ins Elend.

Eine unwahrscheinliche Geschichte? Von wegen. Im Internet geschieht das täglich. Das Internet ist ein noch junges Medium, dessen Möglichkeiten und Gefahren sich noch längst nicht allen Nutzern erschlossen haben. Das gilt auch für die modernen Formen der Telekommunikation. Früher war ein Telefon ein Hörer und ein Kasten mit Wählscheibe. Hier sprach man rein, dort kam es heraus. Und heute? MMS, SMS, UMTS - ein umfassendes Verständnis aller Funktionsweisen und auch Missbrauchs-Möglichkeiten eines Handys scheint ein Ingenieurs-Studium zu erfordern. Die Betrüger wissen das natürlich. In organisierten Teams entwickeln sie Pläne, in die Taschen derjenigen Nutzer zu greifen, die nicht vorsichtig genug sind oder sich leicht beeindrucken lassen. Es ist erschreckend, dass oft ältere Menschen zu den Opfern gehören. Es ist nicht fair, aber auch nicht zu ändern. Jeder Internet-Surfer muss immer genau darauf achten, wohin er surft und worauf er klickt. Wer einen Telefon-Hörer in die Hand nimmt, muss sich darüber im Klaren sein, dass es Nummern gibt, die ihn in den Ruin treiben können - oder in den Nervenzusammenbruch. j.pistorius@volksfreund.de

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