Bei Schulsanierungen Energie sparen

Viele der insgesamt 1750 Schulen im Land sind in den 1950er und 60er Jahren gebaut worden und müssen renoviert werden. Das Umweltministerium und das Bildungsministerium starten deshalb ein neues Pilotprojekt mit dem Ziel, die Schulen möglichst energiesparend zu sanieren.

Mainz. In einer von der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad (SPD) beauftragten Studie haben die Fachhochschule Kaiserslautern und die Lugowe Consult, ein Tochterunternehmen der Wohnungsgesellschaft des Chemie-Riesen BASF, fünf für Rheinland-Pfalz typische Schulgebäude untersucht.

Darunter befanden sich aus der Region Trier die Grundschule Birresborn und die Haupt- und Realschule Neumagen-Dhron.

Die Analyse soll aufzeigen, ob eine "Null-Heizkosten-Schule" auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Bei verschiedenen Sanierungsvarianten (Mindeststandard nach Energieeinspar-Verordnung, gehobener Standard, bester Standard) wurde jeweils der künftige Heizenergiebedarf ermittelt und es wurden die Energiekosten berechnet. Dabei wurden die Gesamtkosten über 25 Jahre betrachtet.

Ergebnis: Der bessere Energiestandard ist zugleich auch der wirtschaftlichste.

Bei der besten energetischen Sanierung könnten der Studie zufolge im Schnitt 56 Prozent Energiekosten gespart werden. Außerdem würden sich das Wohlbefinden und die Raumluftqualität in den Schulen bei einer hohen Sanierungsqualität enorm erhöhen. Für die Schüler ergäbe sich bei fortschrittlichen Entlüftungssystem eine deutlich verbesserte Konzentrationsfähigkeit.

"Wenn man anspruchsvoll saniert, rechnet sich das. Man sollte also klotzen statt kleckern", resümiert Prof. Wolfgang Schreiber von der FH Kaiserslautern. Umweltministerin Conrad fordert, bei anstehenden Sanierungen "nicht nur die Investitions-, sondern auch die Unterhaltungskosten zu berücksichtigen". Das gelte für alle (öffentlichen) Gebäude und in besonderer Weise für Schulen, die sich sehr gut für Photovoltaikanlagen auf den Dächern eignen würden. Rheinland-Pfalz strebe an, das energie-effizienteste Bundesland zu werden. Gerade in Zeiten konjunktureller Schwäche seien energiesparende Investitionen ein Gewinn: "Klimaschutz schafft Arbeitsplätze."

Nach Ansicht von Staatssekretärin Vera Reiß vom Bildungsministerium "zeigt die Studie eindrucksvoll, dass ein Umdenken lohnt". Die Schulträger müssten trotz leerer Kassen "nachdenklich werden", verlangt sie. Reiß verweist auf mögliche Zuschüsse aus dem Schulbauprogramm zumindest für geplante Schul-Neubauten.

Ein Symposium für Schulsanierungen in Rheinland-Pfalz der FH Kaiserslautern mit Unterstützung beider Ministerien greift das Thema am 4./5. Dezember praxisnah auf und wirbt für die Umsetzung.

Eingeladen sind Schulen, Schulträger, Bauämter, Architekten und Ingenieure.

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