Beim Ausgehen wird gespart

Obwohl das Jahr für die Gastronomie bislang noch nicht so gut war, gehen Wirte und Hoteliers davon aus, mit einem "blauen Auge" davonzukommen. Sie setzen auf die "kurzfristigen" Touristen.

Trier. April und Mai, das sind die Monate, in denen es zum ersten Mal im Jahr so richtig brummt in den Hotels der Region. Doch in diesem Jahr fiel der Auftakt der Touristensaison ins Wasser. Nicht etwa, weil das Wetter so schlecht war. Im Gegenteil. Um Ostern herum war es sogar schon sommerlich warm. Trotzdem blieben die Gäste aus. Um 4,5 Prozent ging der Umsatz im April und Mai in den rheinland-pfälzischen Hotels, Gasthöfen und Pensionen zurück. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. In den ersten fünf Monaten des Jahres nahmen die Hotelbesitzer im Land sogar sechs Prozent weniger ein.

Damit liegt Rheinland-Pfalz sogar noch leicht unter dem Bundesschnitt. Deutschlandweit ging der Umsatz bei den Hotels und Gaststätten im Mai um 6,9 Prozent zurück. "Die Gastronomie ist immer als erste von Wirtschaftskrisen betroffen", sagt Karl-Heinz Schott. Die Leute sparten am ehesten beim Ausgehen und beim Essen im Restaurant, sagt der Hauptgeschäftsführer des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Er aber davon aus, dass die rheinland-pfälzischen Wirte in diesem Jahr gerade noch so mit einem "blauen Auge" davon kommen werden. Das sieht auch Frank Schaal von der Tourismusinformation Bitburger und Speicherer Land so. Der Trend gehe eindeutig zu immer kurzfristigeren Buchungen. Er ist daher optimistisch, dass die laufende Feriensaison doch noch ganz gut werden wird. An der Mosel geht man sogar davon aus, dass das Jahr nicht schlechter wird als das vergangene. Vor allem der Radtourismus boome, sagt Steffen Wagner von der Moselland-Touristik. Die Region Mosel-Saar ist ohnehin der Gewinner bei den Übernachtungen im Land. In keinem anderen Feriengebiet sind die Übernachtungen in den ersten drei Monaten des Jahres so gestiegen wie zwischen Saarburg und Koblenz - 4,5 Prozent mehr Übernachtungen verbuchten die Hotels dort.

Auch wenn sie beim Ausgehen sparen, die Lust auf Urlaub lassen sich die Deutschen aber durch die Krise offenbar nicht vermiesen. Laut Deutschem Reiseverband liegen die Umsätze in den Reisebüros im Juni knapp unter denen im vergangenen Jahr. Auch Claudia Arens, Direktorin des Dorint Hotels in Biersdorf am See (Eifelkreis Bitburg-Prüm, vermeldet gute Buchungszahlen: Für Juli und August sei ihr Vier-Sterne-Haus zu 80 Prozent belegt. "Wir sehen der Krise gelassen entgegen", sagt sie.

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