"Berlin, Berlin … wir fahren nach Berlin"

Die Überlegungen der Bahn, bis zu drei vom Trierer Hauptbahnhof ausgehende Fernverkehrsverbindungen zu kappen, darunter womöglich auch den ICE nach Berlin, (der TV berichtete), verärgern viele Leser. Wir fassen die Reaktionen zusammen.

Harald Gollin, Trier: Dass die Deutsche Bahn hier reduziert, ist nicht weiter verwunderlich, da Trier einfach wirtschaftlich nicht (mehr?) besonders interessant ist. Bisher haben sich doch immer all diese politischen Stadtherren zu sehr darauf verlassen, dass kauffreudige Wochenend-Luxemburger mit vermeintlich dicken Portemonnaies das Ganze irgendwie richten werden.
Peter Bepperling, Konz: Ich bin schon einmal mit dem ICE von Trier nach Berlin-Ostbahnhof gefahren und weiß diese Verbindung zu schätzen. (…) Diese Zugverbindung muss unbedingt erhalten bleiben!
Andreas Krüger, Konz: Das Verhalten der Bahn folgt einfachen kaufmännischen Grundsätzen: Was keinen Gewinn bringt, wird aufgegeben - es sei denn, der Staat zahlt komfortable Subventionen. Den Kaster-Express (der ICE von Trier nach Berlin, Anmerkung der Redaktion) macht man auf ganz einfache Weise kaputt: Man lässt ihn zu früh losfahren und dann noch unterwegs unsinnig rumstehen, damit die Verbindung möglichst unattraktiv wird. Die ausbleibenden Fahrgäste bieten dann einen prima Vorwand, die ganze Verbindung wieder zu streichen.
Thomas Breyer, Trier: Verglichen mit den benachbarten Oberzentren hat Trier schon immer die vergleichsweise schlechteste Anbindung an den Fernverkehr der Bahn gehabt; was Anfang der 1990er Jahre hoffnungsvoll und auch erfolgreich mit den seinerzeit neuen Interregio-Zügen begann, soll nun spätestens mit dem neuen Rheinland-Pfalz-Takt 2015 endgültig eingestellt werden: die direkte und einer Stadt in der Größenordnung Triers einigermaßen adäquate Einbindung in den Schienenfernverkehr.
Peter und Gerlinde Lülsdorf, Trier: Wir würden es als regelmäßige Bahnfahrer natürlich auch unendlich bedauern, wenn von den IC ab Trier zwei gestrichen würden. Für ältere Menschen, die nicht mehr weit mit dem Auto fahren können, ist es sehr wichtig, dass sie über gute Zugverbindungen verfügen.
Siegfried Skilwies, Pluwig: Masse heißt nicht Klasse. Deshalb würde ich eine Beibehaltung des ICE von Trier nach Berlin als Serviceleistung der Bahn befürworten, denn Trier und Berlin sind immer eine Reise wert. Was wäre zudem, wenn die Verbindung im Dezember 2011 wegfällt und die Trierer Eintracht zu diesem Zeitpunkt noch im DFB-Pokal vertreten ist? Ich denke, dass es dann ambitionierten Kunden der Bundesbahn schwerfallen wird, den Schlachtruf "Berlin, Berlin ... wir fahren nach Berlin" anzustimmen. wie

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