BERLINER NOTIZEN

PFENNIGFUCHSER: Mitglieder des Bundestags-Haushaltsausschusses sind sparsame Leute. Das bringt der Job der politischen Pfennigfuchser so mit sich. Statt auswärts teuer zu essen, wird lieber intern umsonst getrunken.

Nächste Woche sind SPD-Frau Elke Leonhard (Manderscheid) und CDU-Mann Bernhard Kaster (Trier) mit dem Besorgen an der Reihe. Pfiffig wie die beiden Haushälter nun mal sind, haben sie sich abgesprochen und kredenzen Flüssiges aus ihrer Heimat: Mosel-Riesling und Elbling-Sekt. Damit die Kollegen mal richtig auf den Geschmack kommen.WOLF IM SCHAFSPELZ: Um Rolf Schwanitz ist es ruhig geworden. Den Job des Ost-Beauftragten der Regierung erledigt ja jetzt Verkehrsminister Manfred Stolpe. Dafür schwört der Tierpark im sächsischen Klingenthal ganz auf Schwanitz. Im Vorjahr war dort nämlich eine Wölfin entlaufen und hatte sieben Schafe gerissen, bevor sie von Jägern erlegt wurde. Als Ausgleich für den Schaden spendet der SPD-Politiker dem Tierpark 800 Euro. Unklar ist allerdings noch, ob das Klingenthaler Wildgehege tatsächlich für die tierischen Verluste aufkommen muss. Schwanitz hat sich deshalb schon Gedanken um eine anderweitige Verwendung seines Geldes gemacht: Vielleicht könnte für den noch im Tierpark lebenden Wolfsrüden "Strupp" eine neue Lebensgefährtin angeschafft werden. "Denn letztendlich läuft auch im Tierpark Klingenthal nichts ohne Frauen". Wie Recht der Genosse doch hat.WO IST MÖLLEMANN? In einem Berliner Nachtclub veranstaltete die Bundestagsfraktion der FDP kürzlich einen Medientreff. Auf der Einladungskarte waren sämtliche FDP-Abgeordnete alphabetisch aufgeführt. Bis auf einen: Zwischen Löning, Markus und Niebel, Dirk fehlte - genau - Möllemann, Jürgen W.. In der Fraktionspressestelle wurde die Sache doch tatsächlich als "dummer Bürofehler" erklärt. Die Einladungen seien über die Mitarbeiter der jeweiligen Abgeordneten eingetaktet worden. Und Möllemann, der bekanntlich mit den Partei-Oberen heftig im Clinch liegt, habe bislang keinen Mitarbeiter, hieß es zur Entschuldigung. Böse Zungen behaupten allerdings, Fraktionschef Wolfgang Gerhardt selbst zeichne für die Tilgung des Namens verantwortlich. Wie ging doch gleich die dreistufige Skala polit-menschlicher Beziehung? Freund, Feind, Parteifreund. Rolf Seydewitz/Stefan Vetter

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