Bernhard Kaster: Der Wühler

TRIER. (DiL) In seiner ersten Legislaturperiode fiel Bernhard Kaster durch ein hohes Maß an Betriebsamkeit auf. Nun kann er in Berlin weiter wirbeln und wühlen – als direkt gewählter Kandidat der Trierer.

Gleich nach seiner Wahl in den Bundestag 2002 hatte Bernhard Kaster so richtig Glück: Weil sein Kollege Peter Rauen lieber in den Sportausschuss wollte, fiel dem Neuling einer der raren Plätze im einflussreichen Finanzausschuss zu - die man sich normalerweise über Jahre erdienen muss.Kaster beeindruckte durch freche Attacken aufs Kanzleramt, für dessen Etat er zuständig ist, und betätigte sich, unermüdlich bis zur Penetranz, als Lobbyist für die Straßenbauprojekte der Region Trier. Daneben installierte er ein umfassendes Informations- und Öffentlichkeitsarbeits-System, das seine Arbeit in Berlin ungewöhnlich transparent machte. Dass er damit auch Werbung in eigener Sache zu machen versteht, nötigte selbst manchem politischen Gegner Respekt ab.

Der gelernte Verwaltungsfachwirt und frühere Verbandsgemeindebürgermeister kümmerte sich auch um die Kommunalfinanzen. Ein Thema, das auch in den nächsten Jahren eine gewichtige Rolle spielen dürfte. Innerparteilich erwies sich der 47-Jährige als treuer Gefolgsmann seines Mentors Christoph Böhr. Kaster war es, der nach der Kommunalwahl vorpreschte und Böhr zum Spitzenkandidaten ausrief - was zu erheblichen innerparteilichen Verwerfungen führte.

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