Bischof Stephan: Selbstbewusst ins neue Amt

Der neue Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die unter seinem Vorgänger beschlossene Zusammenlegung von Pfarreien verteidigt, gleichzeitig aber Änderung am "Strukturplan 2020" nicht ausgeschlossen. Im TV-Interview verrät der 46-Jährige auch, was seine Stärken und was seine Marotten sind.

Trier. (sey) Da ist ganz schön etwas eingeprasselt auf den Trie rer Weihbischof Stephan Ackermann, seit am Mittwoch seine Ernennung zum neuen Bischof bekanntgegeben worden ist: ein Medien-Termin nach dem nächsten, unzählige Glückwunschadressen, viel Händeschütteln und dazu noch die Karfreitagspredigt im Trierer Dom. Für den katholischen Priester ein Vorgeschmack auf das, was ihn nach dem 24. Mai erwartet. An diesem Tag wird Stephan Ackermann als neuer Bischof von Trier eingeführt. Bis dahin hat noch Ackermanns Weihbischof-Kollege Robert Brahm im Bistum das Sagen.

Und danach, was wird der Marx-Nachfolger als erstes anpacken? "Ruhig Blut", sagt der 46-Jährige im TV-Gespräch. Er wolle zunächst einmal "hören und hinschauen". Klar sei aber auch: "Ich bin kein Revoluzzer."

Ackermanns Problem, er selbst würde wohl sagen "Herausforderung": Der gebürtige Eifeler muss in die Fußstapfen des wortgewaltigen und raumgreifenden Reinhard Marx treten. Gut für den neuen Bischof: Mit dem Strukturplan 2020 hat sein Vorgänger wichtige Pflöcke bereits eingeschlagen. Bei der Ausgestaltung will Stephan Ackermann aber an einigen Stellschrauben noch einmal drehen. Priester wollten vor allem Seelsorger und nahe bei den Menschen sein, sagt er im TV-Gespräch, "und nicht nur pastorales Management betreiben". Das ist zumindest eine erste kleine verbale Spitze Ackermanns gegen seinen Vorgänger Reinhard Marx.

Beide Bischöfe verbindet hingegen ihr Engagement in der Kommission "Justitia et Pax", die Ackermann inzwischen leitet. Das war bereits im Vorfeld des Londoner G 20-Gipfels zu hören, als der neue Trierer Bischof die Regierungschefs dazu aufrief, die Interessen der Ärmsten bei der Bekämpfung der Finanzkrise nicht weiter zu vernachlässigen. In eine ähnliche Richtung ging auch Ackermanns Appell in seiner gestrigen Karfreitags-Predigt: "Wir dürfen die Entrechteten, die Hilflosen, die Armen und Kranken nicht übersehen."

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