Bitburger Brauerei: Unser Wasser ist hervorragend

Bitburg · Erst vor kurzem hat sich gezeigt, wie groß das Ausmaß der Umweltverschmutzung rings um die Flugplätze Bitburg und Spangdahlem ist. Im Wasser, das die Bitburger Brauerei zur Herstellung ihres Bieres nutzt, finden sich keinerlei krebserregende Tenside (PFT). Der Konzern fordert dennoch einen verantwortungsvollen Umgang mit der Problematik.

Bitburg. Nicht nur Seen, Bäche und Flüsse rings um die Flugplätze Spangdahlem und Bitburg sind in viel zu hohem Maße mit Schadstoffen belastet, die als krebserregend gelten. Wie Grundwasseranalysen zeigen, die teils im Auftrag der Amerikaner, teils von deutschen Behörden vorgenommen wurden, finden sich perfluorierte Tenside (PFT) auch im Grundwasser (der TV berichtete). Als wichtigste Schadstoffquelle gelten PFT-haltige Löschschäume, die auf den Luftwaffenstützpunkten jahrelang bei Übungen zum Einsatz kamen.
Zur Beruhigung der Menschen rings um Bitburg sind die Schadstoffe dort (anders als bei Spangdahlem) nur in der oberflächennahen Schicht des Grundwassers nachzuweisen. Daher sind weder die Brunnen der Stadt noch jene der Bitburger Brauerei betroffen.
"Wir haben unsere Brunnen durch ein unabhängiges Institut auf PFT untersuchen lassen. Die Werte sind hervorragend", sagt Pressesprecherin Christina Schommer. Das Wasser weise keinerlei Belastung auf. Es stammt aus Tiefen von 300 Metern (aus der Schicht des unteren Muschelkalks) und ist, wie auch das Wasser, das die Stadt Bitburg fördert, von einer mächtigen wasserundurchlässigen Schicht geschützt.
Gewässer sollen saniert werden


"Die Natur ist unser wichtigster Lieferant. Er ist nicht austauschbar", sagt Schommer. Daher halte die Braugruppe die aufmerksame Begleitung der PFT-Problematik durch staatliche Stellen und gemeinnützige Organisationen für unverzichtbar. "Wir fordern einen verantwortungsvollen Umgang aller Beteiligten mit diesem sensiblen Thema."
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis90/Die Grünen) hat angekündigt, die betroffenen Gewässer zu sanieren. Ein Vorhaben, das viele Jahre dauern und Millionen Euro kosten könnte.Extra

Trinkwasser der Air Base: Nach Auskunft des Umweltministeriums wurde das Trinkwasser der Air Base Spangdahlem bisher nicht auf PFT untersucht. Und das, obwohl ein Teil des Flugplatzes laut Behörde im Wassereinzugsgebiet der Brunnen im Kailbachtal liegt. Bereits am 4. November hat der Volksfreund der Air Base-Pressestelle eine Anfrage zu diesem Thema geschickt, das Tausende Militärangehörige und einige Hundert deutsche Zivilbeschäftigte des Luftwaffenstützpunktes betreffen könnte. Trotz mehrfacher Nachfragen blieb eine Antwort bisher aus. Es ist daher weiter ungewiss, ob - und wenn ja, wie viel - der krebserregenden Stoffe das Trinkwasser der Air Base enthält. Nach TV-Informationen musste ein US-Wasserwerk im Kailbachtal vor einigen Jahren wegen zu hoher Schadstoffbelastung geschlossen werden. kah

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