Bitburger schluckt Köpi und Licher Pils

BITBURG. (hw/sas) Die Bitburger Getränkegruppe wird für 469 Millionen Euro die traditionsreichen Brauereien König Pilsener (Duisburg) und Licher (Lich/Hessen) vom dänischen Brauerei-Riesen Carlsberg übernehmen. Bit-Holding-Chef Michael Dietzsch sprach gegenüber dem TV vom "größten Vorhaben der Unternehmensgeschichte".

Die Bitburger Getränkegruppe hat mit Bitburger Pils, dem Gerolsteiner Brunnen, Köstritzer Schwarzbier und Wernesgrüner Pils schon einige starke Marken unter ihrem Dach zusammengefasst. Nun hat die Privatbrauerei aus der Eifel mit der dänischen Brauereigruppe Carlsberg (Carlsberg, Tuborg, Hannen) die Übernahme der beiden Holsten-Töchter Licher und König Pilsener vereinbart. Während Europas zweitgrößter Braukonzern Carlsberg (Ausstoß 78,6 Millionen Hektoliter) nach Übernahme von 51 Prozent der Holsten-Aktien die Marken Holsten Pils, Feldschlösschen, Astra und Lübzer in eigener Hand behält, kauft die Bitburger Getränkegruppe für 469 Millionen Euro Licher und König Pilsener ("Köpi"). "Mit König Pilsener, Licher und Bitburger sind wir in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bald die Nummer eins", sagt der Vorstands-Vorsitzende der Bitburger Getränke-Vertriebsgruppe, Dietzsch. Kommt das Geschäft zustande, hätten die Bitburger einen Gesamtausstoß von rund 16,7 Millionen Hektolitern insgesamt und von 8,8 Millionen Hektolitern Bier. Damit wäre die Bitburger-Gruppe hinter dem belgischen Braukonzern Interbrew (Becks, Gilde, Diebels, Spaten) und der Radeberger-Gruppe die Nummer drei in Deutschland.Holding-Chef Dietzsch kann sich sogar weitere Zukäufe vorstellen. "Wir investieren in den Markt, um uns langfristig abzusichern gegen die ausländischen Konzerne." Die Übernahmewelle auf dem deutschen Biermarkt sei mit den Veränderungen bei Holsten noch nicht zu Ende. "Ich erwarte noch mehr. Entweder von uns oder von anderen Konzernen."Der angestrebte Kauf der beiden traditionsreichen Brauereien ist für Dietzsch der Höhepunkt als Holding-Chef. Im Mai wird er seinen Vorstandsposten an Axel Simon abgeben und in den Aufsichtsrat wechseln. Die Integration von Licher und König Pilsener, die beide weiter als eigenständige Unternehmen geführt werden, soll im Laufe des Jahres abgeschlossen sein. Mit den 650 neuen Mitarbeitern wird die Gruppe dann rund 2500 Mitarbeiter beschäftigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort